Kurde wegen Libyen-Einsatzverweigerung ermordet
In Efrîn ist ein junger Kurde von den Besatzungstruppen ermordet worden, weil er sich nicht als Söldner der Türkei für einen Einsatz in Libyen rekrutieren lassen wollte.
In Efrîn ist ein junger Kurde von den Besatzungstruppen ermordet worden, weil er sich nicht als Söldner der Türkei für einen Einsatz in Libyen rekrutieren lassen wollte.
Wie die Menschenrechtsorganisation Syrien-Efrîn mitteilt, ist der 18-jährige Mihemed Mistefa Yusif erhängt an einem Walnussbaum vor seinem Haus im Dorf Mêrkan im Kreis Mabeta aufgefunden worden. Seine Familie war nach Mêrkan umgesiedelt, nachdem die protürkische Miliz Liwa Samarkand ihr Haus in Hec Qasim beschlagnahmt hatte.
Nach Angaben lokaler Quellen ist der junge Kurde von den Besatzern getötet worden, weil er sich nicht als Söldner der Türkei für einen Einsatz in Libyen rekrutieren lassen wollte. Er war zuvor gemeinsam mit Ebdo Şêxo, einem Jugendlichen aus Rota, unter Druck gesetzt worden.
Die Türkei hat Tausende Söldner aus Syrien, vor allem Araber und Turkmenen, ausgebildet und zur Unterstützung der von der Muslimbruderschaft kontrollierten Regierung in Tripolis nach Libyen entsendet. Im Juni wurde eine Anzahl von 7000 protürkischen Proxys in Libyen genannt. Ein großer Teil ist innerhalb der überwiegend turkmenischen Milizen „Sultan Murad“ und „Suleiman Schah“ und der arabisch dominierten Sham-Front rekrutiert worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) hatte Anfang Juni mitgeteilt, dass etwa 3000 Dschihadisten in der Türkei für den Libyen-Einsatz ausgebildet worden sind. In einer weiteren Erklärung zu dieser Zeit hieß es, dass 339 von der Türkei entsandte Söldner in Libyen ums Leben gekommen sind.