Kriegsverbrechen in Efrîn: Mann zu Tode gefoltert

Der 29-jährige Şêrhat Deyan Oso ist von den türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen in Efrîn zu Tode gefoltert worden.

Wieder ist ein Mensch in Efrîn von den türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen zu Tode gefoltert worden. Der 29-jährige Şêrhat Deyan Oso aus dem Dorf Carê in Bilbilê war bereits bei der Besatzung von Efrîn im März 2018 verschleppt worden. Während seiner zweimonatigen Gefangenschaft wurde er schwer gefoltert und erst nach einer hohen Lösegeldzahlung durch seine Angehörigen von den Dschihadisten freigelassen.

Nach seiner Freilassung lebte Oso im Zentrum von Efrîn. Nach einer Weile wurde er erneut aus seiner Wohnung verschleppt und in ein Gefängnis in Azaz gebracht, das von türkischen Militärs und Dschihadisten kontrolliert wurde. Er wurde brutal gefoltert und erst auf der Schwelle zum Tod freigelassen. Die Dschihadisten nahmen ihm außerdem zehn Millionen syrische Lira weg.

Seine Angehörigen sorgten dafür, dass Oso ins Avrîn-Krankenhaus in Şehba kam. Alle ärztlichen Bemühungen kamen jedoch zu spät, der Vater von zwei Kindern verstarb im Krankenhaus. Sein Leichnam wurde in Şehba beigesetzt.

Die systematischen Kriegsverbrechen in Efrîn seit der Besatzung durch den türkischen Staat und protürkische Dschihadisten am 18. März 2018 sind auch von internationalen Institutionen dokumentiert worden. Zuletzt hat eine unabhängige Untersuchungskommission der Vereinten Nationen im Februar in einem Bericht auf willkürliche Festnahmen, Entführungen, Menschenhandel, Folter, Übergriffe, Korruption und Plünderungen in Efrîn aufmerksam gemacht.