Kobanê: Achtjähriger Junge stirbt nach Sturz in Brunnen

In Kobanê ist ein achtjähriges Kind nach einem Sturz in einen 120 Meter tiefen Brunnen gestorben.

In Kobanê im Norden von Syrien ist ein achtjähriges Kind nach einem Sturz in einen 120 Meter tiefen Brunnen gestorben. Der Junge soll bereits am Samstagfrüh beim Spielen in den ungesicherten artesischen Brunnen in der Nähe seines Zuhauses in einem Dorf im Osten des Kantons Kobanê gefallen sein.

Verwandte und Dorfbewohner versuchten zunächst mit Seilen, den Jungen aus dem Brunnen zu ziehen. Mit einer Kamera sei man bis in eine Tiefe von knapp 50 Metern vorgedrungen, wo das Kind feststeckte. Helfer seilten auch Schläuche ab, um den Jungen mit Wasser und Sauerstoff versorgen. Schweres Gerät etwa für das Graben eines horizontalen Tunnels, um den Jungen zu erreichen, konnte nicht eintreffen, da sich die Maschinen im Erdbebengebiet befinden.

Hinzugerufene Behörden des Volksrates von Şêran versuchten dennoch ihr Bestes und setzten alle verfügbare Mittel ein, um den Jungen zu retten. Wegen der geringen Schachtbreite konnten sie das Kind nicht durch den Brunnen selbst zurückholen. Anfangs sei das Kind in etwa 45 bis 50 Meter Tiefe gewesen, aber nach Rettungsversuchen von Dorfbewohnern befand es sich zuletzt wohl auf etwa 60 Meter Tiefe. Es habe verschiedene Verletzungen erlitten.

In der Nacht erschwerten Kälte und ein Stromausfall dann zusätzlich die ohnehin schwer vorankommenden die Rettungsarbeiten. Grund für den Ausfall sei der unzureichende Wasserdurchfluss des Euphrats, der direkte Auswirkungen auf die Stromversorgung hat. Wasserkraftwerke, die genug Strom für die gesamte Region produzieren könnten, liegen still, weil die Türkei das Wasser absichtlich zurückhält.

Am Sonntag wurde der Junge dann zwar aus dem Brunnen geborgen, die Hilfe für den Achtjährigen kam aber nicht mehr rechtzeitig. Sanitäter der Rothalbmondorganisation Heyva Sor a Kurd erklärten das Kind kurze Zeit später für tot.