Kobanê, Çelebiyê und Tişrîn-Damm unter Beschuss

Die türkische Militärgewalt gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien dauert an. Im Kanton Firat kommt es zu Beschuss vom Boden und aus der Luft.

Krieg gegen Rojava

Die türkische Militärgewalt gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien dauert an. Im Kanton Firat wurde ein Dorf mit Haubitzen und Mörsern angegriffen, meldete eine ANF-Reporterin am Freitag. Ziel der Bombardierungen war die Ortschaft Bir Hiso (Bir Hesu), die etwa 30 Kilometer südlich der Stadt Kobanê und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Qereqozax-Brücke liegt. Ob Menschen verletzt wurden, ist unklar.

Die Qereqozax-Brücke gilt als Verbindungslinie zwischen dem Kanton Firat und der Minbic-Region und ist von strategischer Bedeutung für die Verteidigung der selbstverwalteten Gebiete östlich und westlich des Euphrat. Seit Beginn der türkisch-dschihadistischen Besatzungsoffensive Anfang Dezember wird das Dorf regelmäßig unter Beschuss gesetzt. Neben der türkischen Armee greift auch deren Proxytruppe SNA („Syrische Nationalarmee“) die Ortschaft immer wieder an.


Luftangriffe in Çelebiyê

Im knapp 30 Kilometer östlich von Bir Hiso gelegenen Çelebiyê (al-Dschalabiyya) verzeichneten Sicherheitskräfte der Selbstverwaltung mehrere Luftangriffe türkischer Kampfjets. Getroffen wurde die Gegend um die Siloanlagen am Stadtrand der Gemeinde. Ob die Geschosse auch die Getreidelager trafen, war zunächst nicht zu erfahren. Auch ist unklar, ob die Angriffe Opfer forderten.

Siloanlage in Çelebiyê

Bombardements am Tişrîn-Damm

Weitere Bombardements aus der Luft ereigneten sich am Freitag an der Tişrîn-Talsperre, die westlich des Euphrat in der Nähe von Minbic liegt. Auch hier seien Kampfflugzeuge der türkischen Luftwaffe im Einsatz gewesen, meldete ein ANHA-Korrespondent. Menschen wurden offenbar nicht verletzt, die Attacken dürften aber zu weiteren Beschädigungen an dem Damm geführt haben. Seit inzwischen fünf Wochen greifen türkische Armee und SNA-Dschihadisten die Energieanlage praktisch täglich an. Gezielt ins Visier genommen wird auch eine Friedenswache mit hunderten Teilnehmenden auf dem Gelände. Seit Mittwoch wurden bereits fünf Zivilist:innen laut den Angaben der Selbstverwaltung durch Luft- und Drohnenangriffe an der Talsperre getötet. Rund 40 weitere Menschen sind verletzt worden.