Kinder aus Efrîn protestieren gegen türkische Angriffe

„Tötet keine Kinder!“ – Mit dieser Forderung hat eine Demonstration von Kindern aus Efrîn in Şehba stattgefunden. Vor einer Woche sind acht Kinder bei einem gezielten Angriff des türkischen Staates in Tel Rifat ums Leben gekommen.

Völlig unbeachtet von der Weltöffentlichkeit hat die türkische Armee am 2. Dezember ein schweres Massaker an Flüchtlingen aus Efrîn in Tel Rifat (kurdisch: Arfêd) im nordsyrischen Kanton Şehba verübt. Acht Kinder zwischen drei und 15 Jahren und zwei Erwachsene wurden bei einem gezielten Artillerieangriff auf eine Schule getötet. Im Kreis Fafîn hat aus diesem Anlass eine Kinderdemonstration stattgefunden.

Die Demonstration begann im Camp Berxwedan, das von Vertriebenen aus Efrîn im vergangenen Jahr in Eigenregie aufgebaut wurde. Die Kinder trugen Bilder der Todesopfer von Tel Rifat und liefen bis zu einem russischen Militärstützpunkt im Dorf Wehşiyê. Dort wurde eine Erklärung auf Kurdisch und Arabisch verlesen: „Als Kinder aus Efrîn sind wir aus unseren Dörfern und unserer Stadt vertrieben worden. Unsere Spielplätze und Schulen wurden bombardiert und besetzt. Uns wurden unsere Träume genommen. Unsere Kindheit besteht aus Bombardierungen, Kampfflugzeugen und Schüssen. Es findet ein Krieg gegen unsere Existenz, unsere Träume und unser Bewusstsein statt. Alles, was uns ausmacht, soll vernichtet werden. Es werden unschuldige Kinder ermordet.“

In der Erklärung wurde an „alle Mütter und Väter, rechtlichen Institutionen und Menschenrechtsorganisationen auf dieser Welt“ appelliert, den Aufschrei der Kinder aus Efrîn zu hören: „Auch wir sind Kinder dieser Welt und haben Rechte.“

An Russland und die syrische Regierung richteten die Kinder den Aufruf, ihrer Verantwortung gegenüber den Kindern nachzukommen. „Wir leben in einer Gegend, die angeblich von euch kontrolliert wird. Wie ist es dann möglich, dass hier Kinder getötet werden? Wer sind die Mörder?“

Anschließend legten die Kinder einen schwarzen Kranz vor der russischen Militärbasis nieder. Der Kranz trug die schlichte Aufschrift „Tötet keine Kinder“.