Kämpfe unter Umsiedlern und Efrîn-Besatzern

In Efrîn sind Kämpfe unter Umsiedlern aus Ghouta und Azaz und Söldnern der türkeitreuen Miliz Sultan-Murad-Brigade ausgebrochen. 20 Personen wurden verschleppt, darunter ein Dorfvorsteher.

Im Rahmen eines Abkommens zwischen Russland und der Türkei waren viele Familien von dschihadistischen Milizionären aus umkämpften Gebieten wie Ost-Ghouta und Azaz evakuiert und in Efrîn angesiedelt worden. Nachdem es vor einigen Tagen bereits zu Auseinandersetzungen zwischen Söldnern und Umsiedlern kam, die beim Versuch die Region zu verlassen von der türkeitreuen Miliz Firqat al-Hamza angegriffen wurden, sind nun Kämpfe unter Evakuierten und Mitgliedern der Sultan-Murad-Brigade ausgebrochen. 20 Personen wurden verschleppt, darunter auch Saleh Battal, Vorsteher des Dorfes Sagir Ubasi.

In dem Dorf im Bezirk Bilbilê leben mittlerweile nur noch Umsiedlerfamilien. Mehrfach sollen sie sich an den von der Türkei gegründeten „Afrin-Rat“ gewandt haben, da es immer wieder zu Streitigkeiten mit Söldnern der Sultan-Murad-Brigade gekommen sein soll. Die Miliz-Mitglieder sind demnach mehrfach über das Dorf hergefallen und haben das Hab und Gut der Umsiedler an sich gerissen. Eingegriffen hat der „Afrin-Rat“ nicht.

Zu den Zusammenstößen in Sagir Ubasi ist es gestern Abend gekommen. Informationen zu Verletzten oder möglichen Toten liegen nicht vor. Während die Kämpfe noch andauerten, seien mehrere Mitglieder anderer protürkischer Milizen ebenfalls in das Dorf eingerückt, wie lokale Quellen der Nachrichtenagentur ANHA berichten. Wohin die 20 Bewohner verschleppt wurden, ist nicht bekannt.