Jugendkonferenz: Suche nach gemeinsamer Lösung im Mittleren Osten
In Kobanê findet die zweite Konferenz „Jugend im Mittleren Osten“ statt. 300 Delegierte aus 15 Ländern diskutieren über eine gemeinsame Lösung ihrer Probleme.
In Kobanê findet die zweite Konferenz „Jugend im Mittleren Osten“ statt. 300 Delegierte aus 15 Ländern diskutieren über eine gemeinsame Lösung ihrer Probleme.
Seit gestern findet in Kobanê eine Jugendkonferenz mit Beteiligung von 300 Delegierten aus 15 Ländern des Mittleren Ostens statt. Gegenüber ANF haben sich Teilnehmer zu den Zielen der Konferenz geäußert.
Ashur Cerces ist Aramäer und hat die Konferenz mit vorbereitet. „Als aramäische Jugend nehmen wir an der Konferenz teil, weil wir eine gemeinsame Lösung für die kritische Situation im Mittleren Osten finden wollen“, sagt er. „Wir beteiligen uns an allen Aktivitäten in Nordsyrien. Den Delegierten, die von außerhalb kommen, wollen wir auf dieser Konferenz zeigen, wie wir unser Zusammenleben mit allen unseren Unterschiedlichkeiten organisieren. Die Konferenz hat das Ziel, dass wir uns als junge Menschen aus dem Mittleren Osten gegenseitig kennen und verstehen lernen. Zahlreiche Delegierte sind jedoch auf dem Weg hierher an der Weiterfahrt gehindert worden. Unsere Konferenz wird trotzdem erfolgreich verlaufen.“
Nasir Efrîn ist Mitglied des Jugendrates und erklärt: „Die erste Konferenz der Jugend des Mittleren Ostens hat 2015 in Amed stattgefunden. Dass die zweite Konferenz in Kobanê abgehalten wird, hat gerade jetzt eine große Bedeutung. Kobanê steht symbolisch für den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat. Es sind Delegierte aus vielen verschiedenen Ländern hier. Viele Delegierte, die aus Silêmanî an der Konferenz teilnehmen wollten, sind an der Grenze aufgehalten worden. Trotzdem sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Palästina, dem Libanon, dem Iran, der Türkei und allen vier Teilen Kurdistans hier. Auf der Konferenz soll ein gemeinsamer Rahmen geschaffen werden.“
Zavir Diya’e Eldin ist Tscherkesse und kommt aus Minbic (Manbidsch). Er trägt traditionelle Kleidung und sagt zu seiner Motivation, an der Konferenz teilzunehmen: „Wir leben als verschiedene Völker seit Jahrhunderten zusammen und unterstützen uns gegenseitig. Wenn unsere Brüder und Schwestern aus anderen Völkern angegriffen werden, stehen wir ihnen bei. Für die Jugend ist diese Konferenz ein großer Schritt. Ich bin sehr froh, dass ich hier bin.“
Für Ahmed Tarbush, der in Hesekê im Jugendkulturkomitee mitarbeitet, ist vor allem die Teilnahme arabischer junger Menschen an der Konferenz ein großer Erfolg: „Wir stehen gemeinsam gegen die Angriffe des türkischen Staates. Auf dieser Konferenz werden sehr wichtige Diskussionen geführt. Ich appelliere an alle arabischen Jugendlichen: Der Feind will uns spalten und gegeneinander aufhetzen. Auf diese Intrigen dürfen wir nicht hereinfallen. Wir müssen eine Einheit im Mittleren Osten bilden.“