In Hesekê im Nordosten von Syrien ist am Dienstag ein Anschlagsversuch durch den sogenannten Islamischen Staat (IS) verhindert worden. Wie das YPG-Pressezentrum berichtet, halfen Hinweise aus der Bevölkerung, den versuchten Angriff auf die Volksverteidigungseinheiten zu vereiteln. Eine vom IS vorbereitete Sprengvorrichtung wurde demnach in einem Gebiet an der Route zwischen Hesekê (al-Hasaka) und Şedadê (asch-Schaddadi) gefunden. In einer Stellungnahme heißt es: „Es wurde ermittelt, dass die Vorrichtung auf unsere Kräfte zielte. Der Sprengsatz wurde entschärft. Aufgrund des Verantwortungsbewusstseins und der Aufmerksamkeit der Zivilbevölkerung wurde eine potentielle Gefahr beseitigt und ein weiterer Angriff des IS vereitelt.“

Unterdessen hat die türkische Armee am gestrigen Abend erneut Rojava angegriffen. Bei dem Beschuss mehrerer Stellungen in der Region Girê Spî (Tall Abyad) in der Gemeinde Suluk ist ein weibliches Mitglied der Selbstverteidigungskräfte Erka Xweparastin ums Leben gekommen, ein weiterer Angehöriger wurde verletzt. Erst vergangenen Sonntag kam ein Mitglied der nordsyrischen Selbstverteidigungskräfte ums Leben, nachdem mehrere Dörfer im Westen Kobanês von türkischer Artillerie getroffen wurden. Der Angriff fand nur knapp einen Tag nach dem Vierergipfel in Istanbul statt, bei dem sich die Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich, der Türkei und Russland zum „Friedensprozess in Syrien” beraten haben. Dort hatte der türkische Präsident Erdoğan bereits angekündigt, einen weiteren Angriffskrieg gegen Rojava führen zu wollen. Am Dienstag hat Erdoğan seine Besatzungsabsichten nochmals bekräftigt. Vor der Fraktion seiner Regierungspartei AKP sagte Erdoğan: „Wir werden die Terrorstrukturen östlich des Euphrat zerstören. Wir haben dazu unsere Vorbereitungen, unsere Pläne und Programme abgeschlossen“.