Heyva Sor schickt Lebensmittelpakete in Küstenregionen

Angesichts der verschärften humanitären Lage in Latakia und Tartus infolge der Massaker an der alawitischen Bevölkerung hat der Kurdische Rote Halbmond eine erste Hilfslieferungen in die Region auf den Weg gebracht.

Solidarität mit alawitischer Bevölkerung

Der Kurdische Rote Halbmond in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien hat die Entsendung von Nothilfe für die alawitische Bevölkerung in den Küstenregionen des Landes angekündigt. Eine erste Lieferung mit 10.000 Lebensmittelpaketen, Mehl und Trinkwasser wurde bereits auf den Weg Richtung Latakia und Tartus gebracht.

Der Hilfskonvoi mit 20 Lastwagen brach am Montag in Qamişlo auf. Ehmed el-Mihêmîd von Heyva Sor a Kurd sagte, dass weitere Hilfslieferungen in die Region in Vorbereitung seien. Er bedankte sich bei den Volksräten, die trotz eigener schlechter wirtschaftlicher Lage großzügig gespendet hätten, sowie bei lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen und den Autonomiebehörden für die gute Zusammenarbeit bei der zügigen Umsetzung der Kampagne. „Bemühungen wie diese spiegeln den Geist der Solidarität unter den Menschen dieses Landes wider”, so el-Mihêmîd.

Massaker an alawitischer Bevölkerung

Im größten Gewaltausbruch seit dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad in Syrien wurden seit dem 6. März nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mehr als 1.500 Zivilist:innen bei Massakern in den alawitisch geprägten Küstenprovinzen im Westen des Landes getötet, vielfach sollen ganze Familien ausgerottet worden sein. Die verantwortlichen Dschihadistenmilizen, nach Erkenntnissen verschiedener Menschenrechtsgruppen größtenteils Angehörige der offiziellen „Sicherheitskräfte“ der islamistischen Übergangsregierung, hatten ihre Bluttaten vielfach in Videos festgehalten. Tausende Angehörige der alawitischen Minderheit flüchteten ins syrische Gebirge, auf das Gelände der russischen Militärbasis in Hmeimim und in den Libanon.