Heftige Explosion in Efrîn

Im Zentrum der von der Türkei und ihren islamistischen Milizen besetzten nordsyrischen Stadt Efrîn hat sich eine heftige Explosion ereignet.

Bei einer Explosion in der nordsyrischen Kantonshauptstadt Efrîn sollen laut verschiedenen Medienberichten vier Personen verletzt worden sein. Die Detonation einer Autobombe ereignete sich am Freitag im Zentrum der von der Türkei besetzten Stadt unweit des Newroz-Platzes. Ob es sich bei den Verletzten um Zivilisten oder Angehörige dschihadistischer Gruppen handelt, ist noch unklar. Auch hat sich bisher niemand zu dem Anschlag bekannt. Durch die Detonationswelle entstand massiver Sachschaden in angrenzenden Gebäuden.

Einst sicherste Region Syriens

Am 20. Januar 2018 begann der völkerrechtswidrige Angriff auf Efrîn, seit dem 18. März 2018 ist die Region vom türkischen Staat und seinen dschihadistischen Verbündeten besetzt. Vom ersten Tag an fand in Efrîn eine Zerstörung von Geschichte, Natur und Gesellschaft statt. Mittlerweile hat sich Efrîn in ein annektiertes und durch ethnische Säuberungen, Assimilation und Vertreibung turkisiertes Gebiet verwandelt. In der einst sichersten und friedlichsten Region Syriens herrschen heute unter den Fahnen der Türkei Regeln der Scharia. 

1200 Fälle von Übergriffen auf Frauen 

Die Menschenrechtsorganisation von Efrîn berichtete vor kurzem, dass ihr seit der Besetzung des Kantons vor eineinhalb Jahren 1200 Fälle von Entführung, Vergewaltigung, sexualisierter Gewalt und Ermordung von Frauen durch protürkische Milizen gemeldet worden sind. Demnach wurden 40 Frauen ermordet, 60 Frauen wurden zum Ziel sexualisierter Gewalt, hundert Frauen wurden körperlich gefoltert und fast 1000 Frauen verschleppt. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Mindestens fünf Frauen haben sich in Folge der Gewalt der Besatzer das Leben genommen.