Efrîn: 1200 Fälle von Übergriffen auf Frauen gemeldet

Die Menschenrechtsorganisation von Efrîn berichtet, dass ihr seit der Besetzung des Kantons vor eineinhalb Jahren 1200 Fälle von Entführung, Vergewaltigung, sexualisierter Gewalt und Ermordung von Frauen durch protürkische Milizen gemeldet worden sind.

Die türkische Armee und ihre Milizen begehen in den von ihnen besetzten Gebieten jeden Tag Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen. Insbesondere Frauen befinden sich im Visier der Dschihadisten und Besatzungstruppen. Die Menschenrechtsorganisation Efrîn berichtet, dass ihr seit März 2018 1200 Fälle von Gewalt durch die Besatzungstruppen gegen Frauen gemeldet wurden. Demnach wurden 40 Frauen ermordet, 60 Frauen wurden zum Ziel sexualisierter Gewalt, hundert Frauen wurden körperlich gefoltert und fast 1000 Frauen verschleppt. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Mindestens fünf Frauen haben sich in Folge der Gewalt der Besatzer das Leben genommen.

Bei den dokumentierten Fällen handelt es sich nach konservativen Schätzungen der Menschenrechtsorganisation etwa um 30 Prozent der Realzahl. Hêhan Elî von der Menschenrechtsorganisation betont, dass die Besatzer die Rechte von Frauen systematisch missachten, sie zur Verschleierung zwingen und vielerorts Frauen nicht einmal mehr das Haus verlassen dürfen.