Nach der Niederlage des Islamischen Staat (IS) haben die Drohungen der Türkei gegenüber Nord- und Ostsyrien zugenommen. Ali Haco, Ko-Vorsitzender des Komitees für Innere Angelegenheiten von Nord- und Ostsyrien, warnt, dass ein Angriff der Türkei auf die Region die Sicherheit und Stabilität weltweit beeinträchtigen könne.
„Die Türkei fürchtet das Modell der demokratischen Nation“
Die autonome Selbstverwaltung stehe den neoosmanischen Plänen der Türkei im Wege, erklärt Haco: „Deswegen wird die Region immer wieder bedroht. Die Türkei behauptet, ihr Land und ihre Sicherheit seien in Gefahr, es hat aber bisher von Seiten der autonomen Selbstverwaltung keine einzige Rechtsverletzung gegenüber der Türkei gegeben. Das wissen alle. Der einzige Grund für die Drohungen der Türkei ist ihre Angst vor dem Modell der demokratischen Nation.“
Der IS reorganisiert sich
Haco warnt: „Die Türkei steht ganz oben auf der Liste der Staaten, die den Terror unterstützen. Sie betrachtet Frieden und Ruhe in den autonomen Regionen als Bedrohung. Sie will mit den Drohungen die IS-Schläferzellen mobilisieren und dem IS neues Leben einhauchen. Wenn es einen Angriff auf die Region gibt, entsteht ein gewaltiges Sicherheitsrisiko und es wird schwer werden, die Kontrolle über die Tausenden von inhaftierten IS-Dschihadisten zu behalten. Dann wird sich der IS reorganisieren. Das wird neben der Region auch die Sicherheit und Stabilität weltweit in Gefahr bringen.“
Die Probleme müssen im Dialog gelöst werden, betonte Heco, und man werde sich im Falle eines Angriffs verteidigen.