Gefallenenfamilien demonstrieren in Kobanê

In Kobanê hat eine Demonstration gegen die Besatzungsangriffe der Türkei stattgefunden. Zu der Protestaktion aufgerufen hatte der Rat der Gefallenenfamilien. In Rojava gibt es kaum Menschen, die keine Angehörigen im Krieg verloren haben.

Tausende Menschen sind heute auf dem Platz der freien Frau in Kobanê zusammengetroffen, um gegen die Invasion der Türkei in Nordsyrien zu protestierten. Zu der Protestaktion aufgerufen hatte der Rat der Gefallenenfamilien. Die Menschen auf der Demonstration trugen Bilder ihrer gefallenen Angehörigen und ein Transparent mit der Aufschrift „Die QSD-Kämpfer*innen sind unsere Kinder“.

Bei der Abschlusskundgebung auf dem Şehîd-Egîd-Platz wurde das Schweigen der internationalen Öffentlichkeit zu dem türkischen Angriff und der Besatzung syrischen Territoriums verurteilt. „Wir sind hier, um die Menschheit und die Demokratie zu schützen. Als alle vor dem Terror des IS weggelaufen sind, haben unsere Kinder bis zum Ende Widerstand geleistet. Wir haben für die ganze Welt gekämpft und gesiegt“, hieß es in einem Redebeitrag.

Der Kampf gegen den „Islamischen Staat“ hat in Rojava und Nordostsyrien 11.000 Gefallene und mehr als 22.000 Kriegsversehrte gefordert. Die territoriale Herrschaft des IS in Syrien wurde durch den Kampf des Militärverbunds Demokratische Kräfte Syriens (QSD) im Frühjahr beendet. Die Besatzung von Efrîn durch die Türkei im Jahr 2018 führte zu Tausenden Toten. Seit Oktober greift die türkische Armee mit dschihadistischen Hilfstruppen Nordostsyrien an. Auch bei dieser Invasion, mit der die Türkei weitere Teile Syriens besetzt, sind bereits Hunderte Menschen ums Leben gekommen. In Rojava gibt es kaum Menschen, die keine Angehörigen in diesem Krieg verloren haben.