Schülerdemonstration gegen Besatzung in Kobanê

Tausende Schülerinnen und Schüler haben in Kobanê gegen die Besatzungsangriffe der Türkei auf Nordsyrien protestiert.

In Kobanê hat eine Schülerdemonstration gegen die Besatzungsangriffe der türkischen Armee und ihrer islamistischen Hilfstruppen stattgefunden. Die Schülerinnen und Schüler trugen Transparente mit der Aufschrift „Nein zur türkischen Besatzung“, „Nein zur demografischen Veränderung“ und „Verdunkelt unsere Zukunft nicht“.

Die Demonstration endete am Platz der Freien Frau, wo eine Gedenkminute abgehalten wurde. Im Namen des Bildungskomitees von Kobanê hielt Cumana Misko eine Ansprache, in der sie erklärte, dass der türkische Staat die „Flüchtlingsfrage“ und seine verbündeten Terrorgruppen als Druckmittel gegen die ganze Welt einsetzt. Ausdrücklich erklärte sie auch ihre Unterstützung für die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), die seit zweieinhalb Monaten Widerstand gegen die Invasionstruppen leisten.

Auch die Region Kobanê, die 2014 durch den legendären Kampf gegen den „Islamischen Staat“ (IS) weltweit berühmt wurde, ist akut von einer Besatzung durch die Türkei bedroht. Bisher umfasst die türkische Besatzungszone das Gebiet zwischen Serêkaniyê (Ras al-Ain) und Girê Spî (Tall Abyad). Die Türkei versucht mit täglichen Angriffen, dieses Gebiet auszuweiten. Sie will vor allem die strategisch wichtige Schnellstraße M4 erobern, um Kobanê von den restlichen Gebieten in Rojava abzuschneiden.

Ein weiterer Anlass für die Demonstration war der gezielte Angriff der Türkei auf Flüchtlinge aus Efrîn im weiter westlich gelegenen Tel Rifat. Dort sind am 2. Dezember zehn Menschen durch eine türkische Granate getötet worden, acht der Todesopfer waren Kinder im Alter zwischen drei und 15 Jahren.