Fußballfans für Rojava

In zahlreichen Fußballstadien in Deutschland ist am Wochenende Solidarität mit Rojava gegen den türkischen Angriffskrieg demonstriert worden, so auch von der Fanszene des hannoverschen Kreisligisten Linden 07.

Am Wochenende beteiligten sich weltweit zahlreiche Fans in Fußballstadien an einem Aktionswochenende für Rojava. Aufgerufen dazu hatte die Internationalistische Kommune in Rojava angesichts der zugespitzten Lage in der Autonomen Föderation Nord- und Ostsyrien.

Dem Aufruf folgte auch die Fanszene des hannoverschen Kreisligisten Linden 07, die beim Spiel gegen TSV Limmer eine Choreographie zum Einlaufen der Teams vorbereitet hat. Es wurde ein großes Spruchband mit der Aufschrift „Defend Rojava“ gezeigt, dahinter wurden zahlreiche gelb-rot-grüne Fahnen sowie jeweils eine Flagge von YPG, YPJ und Antifa Enternasyonal geschwenkt.

Die Fanszene 1907 schreibt zu dieser Aktion: „Vor zehn Jahren erhoben sich die Menschen im hauptsächlich kurdisch besiedelten Norden Syriens und errichteten eine auf Geschlechterbefreiung, Basisdemokratie und Ökologie basierende Selbstverwaltung, in der alle Menschen unabhängig ihrer Herkunft gleichberechtigt leben.

Ähnlich wie 2018 und 2019 wird diese durch den türkischen Staat bedroht. Es vergeht kaum ein Tag, an dem keine Geschosse in den Grenzstädten einschlagen oder Drohnen Repräsentanten der Selbstverwaltung und Zivilisten töten. Gerade in dieser Woche wurde ein UN-gefördertes Bildungszentrum für Mädchen getroffen und vier junge Frauen ermordet.

Wir stellen uns entschlossen gegen diese Verbrechen, die auch mit deutschen Waffen und dem Wegschauen der Bundesregierung ermöglicht werden, und sagen ,Defend Rojava' und ,Defend Kurdistan'! Denn auch in allen anderen Teilen Kurdistans tobt ein brutaler Krieg gegen die Ideale der Revolution. Wir werden die Revolution verteidigen!“

Fanszene von Linden 07

Die Choreographie war nicht die erste Aktion der seit nun fast neun Jahren bestehenden Gruppe mit Bezug auf die Freiheitsbewegung. Bereits bei der türkischen Invasion im Oktober 2019 solidarisierte sich die Gruppe mit den Menschen in Rojava und machte mit einer Tapete auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg aufmerksam. Ebenso positionierte sich die Gruppe für die Umbenennung eines bisher namenlosen Platzes in Halim-Dener-Platz und für ein würdevolles Gedenken an den 1994 in Hannover von einem Polizisten erschossenen kurdischen Jugendlichen.

Neben der Fanszene von Linden 07 beteiligten sich in Deutschland auch Fans von Göttingen 05, SV Babelsberg 03, Bayern München, Carl Zeiss Jena, Tennis Borussia Berlin, Wehen Wiesbaden und Werder Bremen am Aktionstag. In der Schweiz fand bereits letzte Woche beim FC Solothurn eine Aktion statt.