Frauenleiche in Camp Hol entdeckt

Im nordsyrischen Internierungs- und Flüchtlingslager al-Hol ist eine Frauenleiche in der Kanalisation entdeckt worden.

Mitarbeiter:innen einer Hilfsorganisation haben im nordsyrischen Internierungs- und Flüchtlingslager al-Hol eine Frauenleiche in der Kanalisation entdeckt. Die Sicherheitskräfte bargen die Leiche und begannen mit einer Untersuchung. Im Gesundheitszentrum von Heyva Sor a Kurd wird versucht, die Leiche zu identifizieren.

IS-Hochburg al-Hol

Im Camp-Hol sind im Moment 29.142 Flüchtlinge aus dem Irak, 18.903 aus Syrien und 8.109 Familien von IS-Dschihadisten untergebracht. Die IS-Frauen haben neue IS-Strukturen im Camp aufgebaut und regelmäßig kommt es zu Morden. Die Selbstverwaltung bekommt trotz regelmäßigen Razzien die Situation nur schwer unter Kontrolle. Insbesondere auch, da die Herkunftsstaaten von vielen der Dschihadist:innen keine Verantwortung für ihre Staatsangehörigen übernehmen. Mit den türkischen Angriffen nahmen auch die Morde in al-Hol zu. Al-Hol gilt als das gefährlichste Flüchtlingslager der Welt. Seit Beginn des Jahres wurden mindestens 13 Personen im Lager von IS-Zellen ermordet. Oft werden die Morde nicht festgestellt, da Personen einfach verschwinden und ihre Leichen unter Zelten oder an anderen Orten verscharrt werden. Am 13. Mai hatte Ibrahim Mihemed, Mitglied in der Leitung der Sicherheitskräfte des Lagers berichtet, dass die Aktivität der Dschihadisten im Lager zunehme. Er sagt: „Die Tötungsdelikte werden von den Familien der IS-Söldner begangen. Denn in den Familien lebt die IS-Mentalität fort und beeinflusst auch die Kinder. Ein System der Angst und Einschüchterung wird auf die Flüchtlinge aus dem Irak und Syrien angewandt.“