Frankreich holt IS-Mitglieder zurück
Mehr als hundert in Nordostsyrien inhaftierte mutmaßliche Dschihadisten sollen in den kommenden Wochen nach Frankreich zurückgeschickt werden.
Mehr als hundert in Nordostsyrien inhaftierte mutmaßliche Dschihadisten sollen in den kommenden Wochen nach Frankreich zurückgeschickt werden.
Rund 130 in Nordostsyrien inhaftierte mutmaßliche Dschihadisten sollen in den kommenden Wochen nach Frankreich zurückgeschickt werden. „Alle, die nach Frankreich zurückkehren, werden strafrechtlich verfolgt“, sagte Innenminister Christophe Castaner dem Nachrichtensender BFM TV am Dienstag. Die meisten von ihnen würden dann inhaftiert. „Einige sind bereits zurückgekehrt und sitzen im Gefängnis, wir kennen sie“, so der Minister weiter.
Die Männer stehen im Verdacht, Frankreich verlassen zu haben, um sich in Syrien der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) anzuschließen. Im Nordosten des Landes werden sie nach Angaben des Senders „unter kurdischer Aufsicht“ festgehalten. Französische Behörden befürchten, dass bei einem Rückzug der US-amerikanischen Truppen aus Ostsyrien dort eine Lage entstehen könnte, in der die mutmaßlichen Dschihadisten freikommen könnten. Deshalb sollen sie nun in Frankreich vor Gericht kommen.
In französischen Gefängnissen sind derzeit rund 500 Dschihadisten inhaftiert, die sich in Syrien und dem Irak verschiedenen islamistischen Terrorgruppen angeschlossen haben. Der auf nationale Sicherheit spezialisierte US-amerikanische Thinktank „The Soufan Center” schätzt, dass seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges im Jahr 2011 rund 2.000 Franzosen dem IS beigetreten sind.
US-Präsident Donald Trump hatte kurz vor Weihnachten angekündigt, die in Syrien stationierten 2.000 US-Soldaten abzuziehen und erklärt, der IS sei besiegt. Experten halten die Terrormiliz in Syrien zwar für massiv geschwächt, aber noch lange nicht für geschlagen.