Festnahmeterror in Girê Spî

Seit Montagfrüh läuft in der von der Türkei besetzten nordsyrischen Stadt Girê Spî eine Festnahmewelle. Mehrere Zivilisten wurden von Nachrichtendienstlern der Besatzungstruppen verschleppt.

In der von der Türkei besetzten nordsyrischen Stadt Girê Spî (Tall Abyad) ist eine Festnahmewelle eingeleitet worden, die sich gegen Zivilisten richtet. Mehrere Menschen wurden bereits von Nachrichtendienstlern der türkisch-dschihadistischen Invasionstruppen verschleppt. Seit Sonntag herrscht in Girê Spî zudem eine Ausgangssperre. Die Maßnahme betrifft das Stadtzentrum und angrenzende Dörfer sowie die größere Ortschaft Siluk und das Dorf Hemam al-Turkmen. 

Nach Informationen der in Rojava ansässigen Nachrichtenagentur ANHA wurden in den östlichen Vierteln von Girê Spî mindestens vier Personen festgenommen. Dabei soll es sich um Mustafa, Yasin und Aziz al-Ahmad al-Mustafa sowie Ismail Hassan al-Idris handeln. Auch aus dem Dorf Hiwece wurden Festnahmen gemeldet. Die genaue Zahl ist unklar.

Wo sich die Betroffenen derzeit aufhalten und weshalb sie festgenommen wurden, ist nicht bekannt. Möglicherweise stehen die Festnahmen im Zusammenhang mit Demonstrationen gegen die Besatzungstruppen. In den letzten Wochen kam es zu einer Vielzahl von Protesten, mit denen der Abzug der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Verbündeten gefordert wurde. Mit der durch Russland und die USA abgesegneten Besetzung von Girê Spî sind in der Stadt Maßnahmen eingeführt worden, die der „Islamische Staat“ (IS) während seiner Terrorherrschaft vor vier Jahren angewendet hat.