Essaf: „Wie sollten wir Öl an den Iran verkaufen?“

Xidir Essaf von der Selbstverwaltung Nordsyriens kommentiert die Behauptung des US-Präsidenten Trump „Die Kurden verkaufen Öl an den Iran“ mit den Worten: „Wir verfügen über keine Grenze mit dem Iran und betreiben auch keinen Handel mit ihm.“

Der Ko-Vorsitzende der Verwaltung für die Ölproduktion in Nord- und Ostsyrien, Saad Xidir Essaf, und der Sprecher der Selbstverwaltung Loqman Ehmê reagierten auf die Behauptungen des US-Präsidenten Trump, dass die Kurden Öl an den Iran verkaufen würden.

Essaf erinnerte daran, dass der größte Teil des Öls bei Deir ez-Zor gefördert werde und fuhr fort: „Es kann gar nicht die Rede davon sein, dass wir dieses Öl fördern, verarbeiten und es auf den Markt bringen. Das entspricht weder unserer momentanen Situation noch unseren Möglichkeiten. Wir können gerade genug Öl fördern und verarbeiten, um unseren eigenen Alltagsbedarf zu decken.“

Wir decken nur den Bedarf unserer Bevölkerung“

„Um das Öl zu fördern und auf dem internationalen Markt zu verkaufen“, erklärte Essaf, „verfügen wir weder über die notwendige Infrastruktur noch über ein Unternehmen, das es verkaufen könnte. Ein anderer Punkt sind die Gefechte in diesem Gebiet. Wir betrachten es im Moment als einen Erfolg, gerade den Alltagsbedarf der Bevölkerung mit Öl decken zu können.“

Wir haben mit dem Iran keine Grenze und betreiben keinen Handel“

Essaf wies darauf hin, dass der Krieg in der Region weiter geht und sich US-Kräfte in der Region befinden. „Wenn wir uns die Anschuldigung betrachten, wir würden Öl an den Iran verkaufen, dann ist doch klar, dass wir weder geografisch in der Nähe des Iran liegen und auch keine Handelsbeziehung mit dem Iran möglich ist. Wie sollten wir denn Öl an den Iran verkaufen? Außerdem hat der Iran hier kein Unternehmen, das eine solche Handelsbeziehung ermöglichen würde“, erklärte er.

Es ist möglich, dass Trump falsch informiert ist“

Der Sprecher der Selbstverwaltung der Nord- und Ostsyrienföderation Loqman Ehmê betonte: „Wir haben weder eine Grenze, noch einen Grenzübergang mit dem Iran. Wir können die Äußerungen von Herrn Trump nur als unpassend bezeichnen und halten es für möglich, dass er falsch unterrichtet ist. Im Moment herrscht Krieg in Syrien und der Verkauf des Öls, ob an den Iran oder irgendein anderes Land, ist nach internationalem Recht verboten. Wir hatten niemals Pläne oder wären überhaupt in der Lage, dieses Öl ins Ausland zu verkaufen.“