Die Meldungen über Menschenrechtsverletzungen der türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen im nordsyrischen Kanton Efrîn wollen einfach nicht abreißen. Wie die Nachrichtenagentur ANHA meldet, sind am vergangenen Samstag mehrere Zivilisten verschleppt worden. Eines der Entführungsopfer wurde bereits tot aufgefunden.
Bei dem Getöteten handelt es sich um einen jungen Mann mit dem Namen Hozan (Nachname unbekannt), der vor zwei Tagen von Islamisten der Dschihadistenmiliz Jabhat al-Shamiya aus dem Stadtteil Eşrefiye in der Kantonshauptstadt Efrîn entführt worden war. Seine Angehörigen werden von den Besatzungstruppen bedroht, die Hintergründe sind noch unklar.
Ein weiterer Entführungsfall ereignete sich im Kreis Şiyê. Dort verschleppten Söldner der Miliz Liwa al-Waqa den 35-jährigen Şiyar Alîko. Bei einem Überfall auf das Dorf Sarincek im Kreis Şera wurde eine unbekannte Zahl Zivilisten von Mitgliedern der dschihadistischen Gruppierung Suqour al- Shamal entführt. Bei einem der Betroffenen handelt es sich um Mustafa Kemal Mustafa.
Seit Beginn der türkischen Militärinvasion in Efrîn wurden unzählige Menschen Opfer von Verschleppungen, Folter und Plünderungen. Die Bevölkerung ist Opfer systematischer Kriegsverbrechen, die durch den türkischen Staat und seinen dschihadistischen Verbündeten in der Region begangen werden. Menschenrechtsorganisationen beziffern die Zahl der Zivilisten, die seit dem 18. März 2018 in Efrîn verschleppt wurden, mit 3000, wobei davon auszugehen ist, dass die Dunkelziffer höher liegt. Viele von ihnen sind „verschwunden“.