Efrîn: Zehnjähriger Junge bei Minenexplosion getötet

Bei einer Minenexplosion im besetzten Efrîn ist ein zehnjähriger kurdischer Junge ums Leben gekommen. Vier weitere Kinder wurden verletzt, eines davon schwer.

Bei einer Explosion in der nordwestsyrischen Region Efrîn ist am Sonntag ein zehnjähriger kurdischer Junge ums Leben gekommen. Vier weitere Kinder wurden verletzt, eines von ihnen schwer. Die Detonation wurde am Abend durch eine Mine auf der Verkehrsstraße Richtung Cindirês verursacht. Der Sprengkörper war offenbar in einer Abfalltonne deponiert worden.

Wie Quellen aus der Stadt berichten, sind alle fünf minderjährigen Opfer miteinander verwandt. Bei dem toten Jungen handelt es sich demnach um Ramazan Kamîran Xelîl, die Namen der verletzten Kinder lauten Refîq Melawî, Rûxweş Kamîran Xelîl, Reşvan Kamîran Xelîl und Fatima Şêxo. Zu dem Anschlag hat sich bisher noch niemand bekannt.

In unmittelbarer Nähe des Tatorts starb vor einer Woche bereits der Islamist Hossein Bedra, führendes Mitglied der Dschihadistenmiliz „Faylaq al-Sham“ und Kommandant der sogenannten SNA („Syrische Nationalarmee), dem Proxyinvasionskorps der Türkei, bei einer Minenexplosion. Der Sprengsatz detonierte bei der Überfahrt des Fahrzeugs von Bedra. Bei der Explosion waren zudem mehrere Personen verletzt worden.

Efrîn einst sicherste Region ganz Syriens

Der ehemalige Kanton Efrîn ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seit Beginn der Besatzung stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung. Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik nach wie vor eine Politik der ethnischen Säuberungen, durch die Hunderttausende Menschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Die demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde geschehen mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.