Der Gesellschaftsverein Efrîn fordert die Aufhebung des Embargos der syrischen Regierung gegen die Region Şehba und die selbstverwalteten Stadtviertel in Aleppo und warnt vor einer humanitären Katastrophe. Der vor zwei Jahren von Binnenvertriebenen aus Efrîn gegründete Verein erklärte am Mittwoch in Qamişlo, dass die Belagerung ein erdrückendes Ausmaß angenommen hat und der Zugang zu lebensnotwendigen Gütern wie Medikamenten, Mehl, Lebensmitteln und Treibstoff verhindert wird.
Seit einer Woche wird die Zufuhr von Treibstoff an Kontrollpunkten der Vierten Division der Regierungstruppen gestoppt. Betroffen von dem Embargo sind die Stadtteile Şêxmeqsûd und Eşrefiyê in Aleppo sowie die selbstverwalteten Camps in Şehba, in denen seit der türkischen Invasion im Frühjahr 2018 Vertriebene aus Efrîn untergebracht sind. Am Samstag setzte die Bildungsbehörde der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) im Norden Aleppos den Schulbetrieb aus, weil es an Treibstoff mangelte.
Zerîban Hisên vom Gesellschaftsverein Efrîn sagte in Qamişlo, dass die Stromversorgung aufgrund des Treibstoffmangels zusammengebrochen ist. Das Embargo des syrischen Regimes sei ein Verbrechen an der Zivilbevölkerung, erklärte die Vereinsvertreterin und appellierte an internationale Organisationen, sich für die Aufhebung der Belagerung einzusetzen.