Efrîn: Besatzungstruppen entführen zehn Personen

Von der Türkei kontrollierte Milizen haben zehn Zivilist*innen aus dem Dorf Maratê bei Efrîn entführt. Nach Angaben der „Menschenrechtsorganisation Efrîn“ wurden in den letzten zwei Jahren mehr als 6.000 Fälle von Entführungen registriert.

Erneut wurden Zivilist*innen in der besetzten nordsyrischen Region Efrîn zum Ziel von Entführungen durch die Besatzungstruppen. Neun Männer und eine Frau im Alter zwischen 25 und 40 Jahren wurden aus dem Dorf Maratê von protürkischen Milizionären verschleppt.

6.000 Entführungsfälle unter türkischer Besatzung

Nach Angaben der „Menschenrechtsorganisation Efrîn“ wurden in den letzten zwei Jahren mehr als 6.000 Fälle von Entführungen registriert. Bei etwa 3.300 der Fälle gibt es aktuell keine Informationen darüber, wo die Opfer festgehalten werden und wie ihr Zustand ist. Immer wieder tauchen die Leichname von Entführten am Straßenrand wieder auf. Viele von ihnen sind gezeichnet von Folter.

Die von Ankara gesteuerten Besatzungstruppen nutzen die Entführungen zur Lösegelderpressung. Die Methode ist zu einer lukrative Einnahmequelle geworden. So wurden bisher mindestens 500 Fälle von Entführungen bekannt. Was schwankt, sind die Lösegeldforderungen. Protürkische Milizen verlangen je nach Zahlungskraft der Opferangehörigen zwischen 3.000 und 100.000 Euro.