Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat 35 Waisen, deren Eltern Mitglieder der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat” (IS) waren und die russische Staatsbürgerschaft besessen haben, an eine Delegation der Duma übergeben. Die Übergabe erfolgte diesen Sonntag an die russische Kinderrechtsbeauftragte Anna Kuznetsowa. An dem offiziellen Termin in der Abteilung für auswärtige Angelegenheiten der Selbstverwaltung in Qamişlo nahmen neben dem Ko-Ressortleiter Abdulkarim Omar auch dessen Stellvertreter Fener al-Kait, Sanaa Daham aus dem Exekutivrat der Autonomieverwaltung sowie die stellvertretende Ko-Vorsitzende der Frauenkommission für die Cizîrê-Region, Evin Qafo teil.
Humanitäre Rückführungsaktion
Gegenüber der Presse bedankte sich Kuznetsowa im Namen der Duma für die kooperative Zusammenarbeit mit den nordostsyrischen Autonomiebehörden. Die Rückführung der IS-Waisen begründete die russische Politikerin mit humanitären Gesichtspunkten. Es handele sich um Fälle, in denen die Ausreise besonders dringend erforderlich sei, sagte Kuznetsowa. Die Kinder wurden zuletzt in verschiedenen Flüchtlings- und Internierungslagern beherbergt, unter anderem in Camp Hol bei Hesekê. Vermutlich starben ihre Eltern im Verlauf der Befreiungsoffensive „Gewittersturm Cizîrê“, die im März 2019 mit dem militärischen Sieg über die Terrororganisation in Ostsyrien beendet wurde.
Kuznetsowa und Omar unterzeichnen das Protokoll
Nicht die erste Rückführung russischer Waisen
Russland holt nicht zum ersten Mal aus Nord- und Ostsyrien die Kinder von getöteten IS-Mitgliedern zurück. Zuletzt hatte die Autonomieverwaltung im November dreißig IS-Waisen der Obhut einer Delegation der russischen Ombudsstelle für Kinderrechte übergeben.