Dschafari: Türkei rüstet bewaffnete Gruppen mit Chemiewaffen aus

Baschar al-Dschafari, der ständige UN-Vertreter Syriens, fordert den Rückzug türkischer Kräfte aus Syrien. Die Türkei habe die von bewaffneten Gruppen in Aleppo eingesetzten Chemiewaffen geliefert, so der syrische UN-Botschafter in Astana.

Wenn die Türkei eine Lösung der Syrien-Krise unterstützen will, muss sie ihre Kräfte aus dem Land zurückziehen, erklärte heute Baschar al-Dschafari als ständiger Vertreter Syriens bei der UNO. Die Türkei habe bewaffnete Gruppen mit Chemiewaffen ausgestattet, die in Aleppo eingesetzt worden seien.

Weiter sagte der syrische UN-Botschafter bei den Syrien-Gesprächen in der kasachischen Hauptstadt Astana: „Anstatt mit leichten Waffen polizeiliche Aufgaben zu übernehmen, hat die Türkei Soldaten und schwere militärische Ausrüstung in den Norden Syriens geschickt. In syrischen Städten werden türkische Fahnen aufgehängt. Für uns stellen sich die Handlungen der Türkei als offene Aggression dar. Ankara hat 11.000 bewaffnete Soldaten nach Idlib geschickt. Gemäß der Vereinbarung sollte die türkische Seite in diesen Gebieten zwölf Polizeikontrollpunkte einrichten.“

Fall die Türkei nicht auf diplomatischem Wege davon zu überzeugen sei, ihre Kräfte aus Syrien zurückzuziehen, müsse Damaskus andere Wege einschlagen, so al-Dschafari weiter. Die Türkei sei ihren Verpflichtungen aus dem Sotschi-Abkommen nicht nachgekommen, die Vereinbarung daher von „den Terroristen in Idlib“ verletzt worden. „Dadurch ist das Vertrauen in die Türkei gesunken.“

„Chemiewaffen der Türkei in Aleppo“

„Die Türkei hat über die Terrororganisationen chemische Waffen in Aleppo eingesetzt“, erklärte al-Dschafari. Damit seien die Konflikte in Aleppo geschürt worden, gleichzeitig habe sich dadurch gezeigt, dass das Abkommen von Sotschi nicht umgesetzt werde.

Russland und die Türkei hatten sich im September auf eine bis zu 20 Kilometer breite entmilitarisierte Pufferzone für Idlib geeinigt und so zunächst eine Offensive der syrischen Regierung verhindert. Baschar al-Dschafari leitet bei den Syriengesprächen in Astana die syrische Regierungsdelegation. Organisatoren dieses Treffens in Kasachstan sind Russland und der Iran als Unterstützer des syrischen Regimes sowie die Türkei als Schutzmacht der Dschihadisten.