Eine pro-iranische Miliz hat am Montagabend mehrere Militärbasen der USA in Syrien mit Drohnen angegriffen. Dabei soll es sich um die Gruppe „Islamischer Widerstand im Irak“ handeln. Ein entsprechendes Bekennerschreiben kursierte in sozialen Netzwerken. Die Miliz untersteht der Revolutionsgarde Irans. Verletzt wurde bei den Attacken offenbar niemand.
Ziel der Drohnenschläge waren demnach die vier Stützpunkte in al-Omar, al-Tanf, Şedadê (asch-Schaddadi) und Dêrik (al-Malikiya). Letztere beiden liegen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien und werden gemeinsam mit den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) betrieben. In Dêrik sollen zwei Drohnen in der Nähe der Basis abgeschossen worden sein, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte aus London. Der kleine US-Außenposten al-Tanf liegt im Süden Syriens in der Nähe der Grenze zu Jordanien und dem Irak, al-Omar befindet sich bei Deir ez-Zor im Osten des Landes.
Es wären nicht die ersten Attacken der jüngeren Vergangenheit. Die USA sowie Truppen der internationalen Anti-IS-Koalition verzeichnen seit Tagen eine Zunahme von Raketen- und Drohnenangriffen auf ihre Militärstützpunkte im Nahen Osten, insbesondere im Irak und in Syrien. Laut dem US-Militärblog „The National Interest“ habe es allein in den letzten drei Tagen sieben Angriffe auf US-Truppen oder Stützpunkte im Jemen, Irak und in Syrien gegeben.
Auch am vergangenen Donnerstag wurden zwei US-Militärstützpunkte in Syrien angegriffen. Wie die Beobachtungsstelle berichtete, richtete sich ein Drohnenangriff gegen die Basis al-Tanf. Eine Rakete habe den Stützpunkt am Conoco-Gasfeld bei Deir ez-Zor getroffen. Pro-iranische Milizen aus dem Irak bekannten sich zu den Angriffen. Bereits am Mittwoch hatten sich das US-Militär und Koalitionstruppen im Irak und in Südkurdistan nach eigenen Angaben gegen verschiedene Drohnenangriffe verteidigt. Ziel der Attacken waren die Al-Asad Airbase im Westen des Landes und der Stützpunkt in Herîr bei Hewlêr (Erbil). Auch dazu hatten sich Iran-treue Milizen bekannt.
Titelbild: US-Patrouille in Nordostsyrien, Dezember 2019 © Spc. John Stauffer