Drohnenangriff auf Dorf in Şehba

Eine türkische Kampfdrohne hat offenbar ein Dorf im nordsyrischen Kanton Şehba bombardiert.

Im nordsyrischen Kanton Şehba wurde offenbar ein Dorf von einer türkischen Kampfdrohne attackiert. Das meldet die kurdische Nachrichtenagentur Hawarnews. Ziel des Angriffs war demnach die Ortschaft Bêlûniyê bei Tel Rifat. Angaben zum Ausmaß liegen noch nicht vor.

Tel Rifat ist ein häufiges Angriffsziel der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Verbündeten mit Ausgangspunkt Besatzungszone. Die Stadt liegt 35 Kilometer nördlich von Aleppo und stellt de facto die Verteidigungslinie der Region dar, die vom syrischen Regime kontrolliert wird. Mit Minbic gehört Tel Rifat zudem zu den beiden Städten, die der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan als erste Ziele für eine neuerliche Invasion in der Autonomiezone von Nord- und Ostsyrien benannt hatte.

Drohnenangriffe auf Rojava sind zur Alltagsroutine geworden

Weitgehend ungeachtet von der internationalen Öffentlichkeit fliegen auch türkische Killerdrohnen immer öfter Angriffe auf die selbstverwalteten Gebiete und terrorisieren durch die permanente Lebensbedrohung Bevölkerung und Kampfverbände. Am Montag hatte es in Kobanê einen Drohnenschlag gegen ein Gebäude auf dem Gelände des Exekutivrats der Selbstverwaltung der Euphrat-Region gegeben, Menschen wurden wie durch ein Wunder nicht verletzt. Vor zwei Wochen kamen in Ain Issa fünf Angehörige der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) bei einem Drohnenangriff ums Leben, unter ihnen zwei Kommandanten der Volksverteidigungseinheiten YPG), die jahrelang gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) gekämpft hatten. Im August wurden 27 Menschen bei türkischen Drohnenangriffen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien getötet worden, darunter acht Minderjährige.