Drei Dorfbewohner entführt

Soldaten der türkischen Armee und regimetreue Milizen haben drei Einwohner der Dörfer Xerab Silûk und Qere Baba entführt und die Bevölkerung misshandelt. Laut Zeugenaussagen haben die Soldaten Hunderte Schafe und auch Traktoren der Bevölkerung gestohlen.

Das türkische Regime und seine Milizen setzen ihre Angriffe auf die Zivilbevölkerung der Region fort. So, wie viele andere, hatten sich Mustefa Îskender, Şêx Fozî und Beyrem Eto geweigert, ihre Dörfer in Raco zu verlassen.

Wir haben ihren Diebstahl mit eigenen Augen gesehen“

Zehredîn Behrî, der die Geschehnisse im Dorf Qere Baba aus einem Versteck heraus verfolgen konnte, erzählt, dass das türkische Militär das Dorf zunächst unter schwere Artilleriefeuer genommen hatte. Deswegen versteckte er sich zwischen den Bäumen. Behrî berichtet: „Wir haben mit eigenen Augen gesehen, wie die Soldaten die Schafe und Traktoren im Dorf gestohlen haben.“

Der Augenzeuge Elî Şerf erzählt, dass die Soldaten „Allahû Ekber“ und das dschihadistische „Tekbir“ gerufen haben, „danach haben sie die Schafe und Traktoren der Dorfbevölkerung mitgenommen“.

Einwohner wurden schrecklich gefoltert

Ekrem Umer aus dem Dorf Xerab Silûk, der sich ebenfalls vor dem Artilleriebombardement versteckt hatte, berichtet: „Aufgrund des Artilleriefeuers haben wir einen sicheren Ort gesucht. Wir haben gesehen, wie die türkischen Soldaten die Bewohner, die ihre Häuser nicht verlassen wollten, grausam gefoltert haben. Die Soldaten haben aus dem Dorf noch mindestens 400 Schafe gestohlen.“

Umer berichtet, dass die Soldaten zunächst Fotos von den Bewohnern Mustefa Îskender, Şêx Fozî und Beyrem Eto gemacht haben. „Nach den Fotoaufnahmen haben sie begonnen, sie zu schlagen. Danach haben sie sie mitgenommen. Wir wissen nicht, wohin sie gebracht worden sind“, so Umer.

ANHA | SOLÎN REŞÎD