Bomben auf Dörfer in Dêrik und Efrîn
Die türkische Armee setzt ihre Militärgewalt gegen Nord- und Ostsyrien fort. In Dörfern bei Dêrik und Efrîn schlägt Artillerie ein.
Die türkische Armee setzt ihre Militärgewalt gegen Nord- und Ostsyrien fort. In Dörfern bei Dêrik und Efrîn schlägt Artillerie ein.
Die Türkei setzt ihre Angriffswelle gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. Aktuell kommt es zu Bombardements in Dörfern bei Dêrik (Al-Malikiya) und Şêrawa. In dem nicht vollständig von der türkischen NATO-Armee und deren dschihadistischer Hilfstruppen besetzten Kreis im Südosten der Efrîn-Region richtet sich der Beschuss gegen die Dörfer Mezin und Kilûtî. Ausgangspunkt der Angriffe ist die türkische Besatzungszone. Ob Menschen zu Schaden gekommen sind, ist unklar.
Bei Dêrik schlugen von Haubitzen abgefeuerte Geschosse unter anderem im Dorf Ain Diwar ein. Die gut fünfzehn Kilometer nördlich des Stadtkerns gelegene Ortschaft befindet sich an der syrisch-türkischen Grenze im letzten Zipfel im Dreiländereck von Syrien, Türkei und Irak und ist dicht besiedelt. Im nahegelegenen Dorf Gerdemîyê (Kardamiyah) kommt es ebenfalls zu Beschuss. Die Angriffe haben ihre Quelle auf türkischem Staatsgebiet.
Video zeigt Angriffe auf Dêrik
Der NATO-Staat Türkei führt seit Donnerstag eine sogenannte „Luft-Boden-Offensive“ gegen nordostsyrisches Autonomiegebiet durch und begründet dies mit einem Anschlag der in Syrien nicht präsenten Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Ankara. Die Angriffe richten sich gezielt gegen die lebenswichtige Infrastruktur von Nord- und Ostsyrien und die Zivilbevölkerung. Mehr als zwei Millionen Menschen sind derzeit von der Grundversorgung abgeschnitten, in weiten Teilen der Region ist Energieinfrastruktur nicht mehr vorhanden.
Ignorierte Kriegsverbrechen
Angriffe auf die Zivilbevölkerung oder zivile Infrastruktur stellen Kriegsverbrechen dar. Die internationale Staatengemeinschaft ignoriert diesen offenen Bruch des Völkerrechts und lässt Ankara in seinem Krieg gegen die Kurdinnen und Kurden folgenlos gewähren. Bis jetzt sind sechzehn Tote bestätigt, neun von ihnen waren Zivilist:innen. Auch im Irak erhält die Türkei vom Westen dauerhaft grünes Licht für Kriegsverbrechen. Dort bombardierte eine türkische Kampfdrohne am Samstag eine Moschee im selbstverwalteten Geflüchtetenlager Mexmûr. Eine Frau und ihre beiden Söhne wurden verletzt.