Die türkische Armee und ihre islamistischen Proxys greifen täglich Menschen aus den Dörfern in der Umgebung von Ain Issa in Nordsyrien an. Die Dörfer Hoşan, Kefîfa, Qizelî, Şergirak und Xirbetfaris sind bereits besetzt, die türkische Armee hat Dutzende Stützpunkte dort eingerichtet. Vor allem Schulen sind Militärbasen umgewandelt worden.
Heftig angegriffen wird auch der internationale Verkehrsweg M4. Die Straße wird von den Besatzungstruppen mit schweren Waffen belagert. Wer die Route trotzdem nutzen muss, begibt sich in Lebensgefahr. Zuletzt ist vor vier Tagen ein 48-jähriger Zivilist bei einem Angriff von Dschihadisten getötet worden. Nach Angaben des Omer-Eluş-Krankenhauses sind seit Beginn der türkischen Invasion am 9. Oktober vergangenen Jahres 13 Zivilist*innen auf der Straße ums Leben gekommen, 44 Menschen wurden verletzt. Der QSD-Generalkommandant Mazlum Abdi hat vor Kurzem kritisiert, dass die Türkei die Waffenstillstandsabkommen vom 17. und 23. Oktober nicht einhält und weder die syrische Regierung noch Russland als Garantiemacht etwas dagegen unternehmen.
Der Kommandant Hozan Kobanê hat sich in Ain Issa gegenüber ANHA zu den Angriffen auf die M4 geäußert. Er erklärte, dass der türkische Staat den IS wiederbeleben möchte: „Die Türkei hat uns angegriffen, nachdem wir al-Bagouz von den letzten Überresten des IS gesäubert haben. Bei jeder Gelegenheit wird versucht, die Ruhe und Sicherheit in der Region zu erschüttern. In den besetzten Orten wird das Eigentum der Bevölkerung geplündert.“
Die Zivilbevölkerung solle eingeschüchtert und vertrieben werden, sagte Hozan Kobanê weiter: „Die Region soll entvölkert werden. Die Menschen haben Angst, die M4 zu benutzen. Auf dieser Straße sind bereits viele Zivilisten getötet worden. Sie soll für die Zivilbevölkerung geschlossen werden. Wir werden jedoch auf keinen Fall zulassen, dass die Besatzer weiter vorrücken."