Besatzungsangriffe an Ostfront von Ain Issa

Die Stadt Ain Issa in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien steht wieder unter Beschuss durch türkisch-dschihadistische Besatzungstruppen.

Die Stadt Ain Issa in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ist wieder unter Beschuss der Besatzungstruppen geraten. Ziel der Angriffe vom Dienstag war ein Dorf an der Ostfront der Stadt. In offenem Gelände schlugen mehrere Mörsergeschosse ein, die in der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone abgefeuert wurden. Verletzt wurde nach bisherigem Stand niemand.

Ain Issa gehört schon länger zu den bevorzugten Angriffszielen der türkischen Armee und ihrer islamistischen Proxy-Truppen. Bei dem heute unter Feuer genommenen Dorf handelt es sich um das östlich des Stadtkerns liegende Tîbê (Taiba). Die Ortschaft liegt am Rande der strategischen Schnellstraße M4. Der internationale Verkehrsweg gilt als Lebensader des nördlichen Syriens, denn er verbindet die Regionen Euphrat und Cizîrê miteinander.

Bereits seit 2019 befindet sich Ain Issa im Rahmen eines Zermürbungskrieges im Fadenkreuz der Aggressoren, Phasen mit hoher Intensität wechseln sich mit Phasen niedriger Intensität ab. Die Bombardements richten sich vornehmlich gegen zivile Siedlungen, Dutzende Dörfer in der Region sind durch das kriegerische Vorgehen des NATO-Partners Türkei bereits zerstört und entvölkert worden. Eine türkische Luftoffensive im vergangenen November legte weite Teile der Infrastruktur in Schutt und Asche.

Bereits in den Tagen und Wochen zuvor gab es in Ain Issa immer wieder Einschläge von Artilleriegranaten oder Bomben türkischer Drohnen. Am Dienstag vor einer Woche war ein Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in der Stadt bei einem türkischen Angriff ums Leben gekommen. Am 7. Februar erlag eine Kämpferin der Frauenverteidigungseinheiten YPJ ihren schweren Verletzungen, die sie sich wenige Tage zuvor bei einem türkischen Bombardement in Ain Issa zugezogen hatte. Im Januar wurde ein zehnjähriger Junge bei einem Drohnenschlag in der Region verletzt.

Auch andere Orte in den Autonomiegebieten von Nord- und Ostsyrien werden regelmäßig bombardiert - trotz erdbebenbedingter katastrophaler Lage in der türkisch-syrischen Grenzregion. In Kobanê waren am vergangenen Samstag zwei Zivilisten infolge von Angriffen der türkischen Armee verletzt worden.