Bericht: Steigende Gewalt im besetzten Efrîn

Die Kampagne #WomenDefendRojava hat eine Broschüre zu Menschenrechtsverletzungen im türkisch besetzten Efrîn veröffentlicht.

Zweieinhalb Jahre nach der Besatzung der Region Efrîn im Nordwesten Syriens durch die Türkei und ihre dschihadistischen Proxys kommt es in dem ehemals selbstverwalteten Kanton weiterhin zu exzessiver Gewalt, Plünderungen und Vertreibungen. Fast täglich wird über Entführungen, willkürliche Verhaftungen, Folter, Vergewaltigungen und Morde in den besetzten Gebieten berichtet. Die Fälle nehmen von Monat zu Monat zu und werden immer brutaler, da diese Aktivitäten des Besatzungsregimes Teil des Alltagslebens sind.

Auch im August diesen Jahres wurden zahlreiche brutale Verbrechen dokumentiert. Die Kampagne „Women Defend Rojava“ hat eine Auflistung der Verbrechen in der ersten Augusthälfte als Broschüre veröffentlicht. Darüber hinaus werden die gesammelten Daten zu Mord, Folter, Entführung und Vergewaltigung von der Besatzung Efrîns im März 2018 bis heute in Zahlen aufgeführt. Da es für unabhängige Menschenrechtsorganisationen keinen regulären Zugang zu den besetzten Gebieten in Nordsyrien gibt, ist die Recherche zu Menschenrechtsverletzungen schwierig und gefährlich und kann nur unter strengster Geheimhaltung stattfinden, um die Quellen vor Ort nicht zu gefährden. Die Dunkelziffer der nicht gemeldeten Fälle von Menschenrechtsverletzungen ist höchstwahrscheinlich sehr viel höher.