„Befehl für Qamişlo-Anschlag kam aus der Türkei“

In Nordsyrien inhaftierte IS-Terroristen sagen aus, dass sie den Befehl für einen Bombenanschlag in Qamişlo, bei dem fünf Zivilist*innen getötet und 41 weitere verletzt wurden, aus der Türkei erhalten haben.

Mit dem Angriff der türkischen Armee und ihrer teilweise aus IS-Dschihadisten bestehenden Milizen der „Syrischen Nationalarmee” (SNA) gegen Rojava wurden auch IS-Schläferzellen in Nordsyrien mobilisiert. Zwei Tage nach Beginn der türkischen Invasion verübte der sogenannte Islamische Staat (IS) in Qamişlo zwei Bombenanschläge, bei denen fünf Zivilist*innen getötet und 41 verletzt wurden. Die Kräfte der Inneren Sicherheit konnten die Täter festnehmen. Korrespondent*innen der Nachrichtenagentur ANHA hatten die Gelegenheit mit den IS-Terroristen zu sprechen.

Die Zelle bestand aus vier Personen

Die vierköpfige IS-Zelle, die eine Autobombe in der Wahda-Straße legte, wurde demnach von dem Dschihadisten Abu-Mohammed al-Iraqi angeführt. Weitere Mitglieder waren Ahmed Jasim al-Mustafa, Udey Radi al-Abbas und Omar Jasim al-Ahmed.

Der Befehl für das Massaker kam aus der Türkei

Die Mitglieder der Zelle gaben unabhängig voneinander an, dass der Befehl für das Massaker von dem in der Türkei ansässigen IS-Führer Abu Hassan al-Tirki gekommen sei. Es sei dabei darum gegangen, die Sicherheit der Region parallel zur türkischen Invasion von innen heraus zu erschüttern.

Plan am 9. Oktober gefasst

Die Terroristen berichten, mit der Planung des Massakers am 9. Oktober, dem Beginn der türkischen Invasion begonnen zu haben. Sie hätten in einem Dorf bei Tirbespiyê zwei Motorräder und ein silbernes Fahrzeug gekauft und seien damit über die Dörfer nach Qamişlo gefahren. Im Suryani-Viertel, im Süden von Qamişlo, hätten sie dann die Fahrzeuge mit Bomben bestückt.

Zivilist*innen als Ziel

Weiter erklären sie, dass sie geplant hätten, die Bomben am Markt von Qamişlo und an der Sonî-Kreuzung zu legen. Allerdings hatten die Kräfte der Inneren Sicherheit dort das Parken verboten. Deswegen mussten sie ihre Pläne ändern und seien in die belebte El-Wehde-Straße ausgewichen. Nach dem Anschlag hätten sie dann die Bombe vor der Qadisiye-Schule gezündet. Die gesamte Zelle wurde von den Kräften der Inneren Sicherheit festgenommen.