Aufstand gegen Besatzung in Girê Spî

In einem Dorf bei Girê Spî kommt es zu Protesten gegen die Besatzungstruppen. Hintergrund sind immer häufiger durchgeführte „Operationen“, bei denen es zu willkürlichen Festnahmen von Zivilist*innen kommt.

In der türkischen Besatzungszone Girê Spî (Tall Abyad) bahnt sich ein Aufstand der Bevölkerung gegen die Invasionstruppen an. Seit den Mittagsstunden finden im Viertel Ain Al Arus Proteste gegen die protürkische Miliz „Jabhat al-Shamiya“ statt. Hintergrund sind immer häufiger durchgeführte „Operationen“, bei denen es zu willkürlichen Festnahmen von Zivilist*innen kommt. Zuletzt sollen neun Bewohner*innen aus dem Ort in ein Internierungslager unter Kontrolle der Besatzungstruppen verschleppt worden sein. Unter ihnen befindet sich auch mindestens eine Frau. 

Aus Protest dagegen zog die Bevölkerung am Freitag vor den Stützpunkt von „Jabhat al-Shamiya“ und verlangte die Freilassung aller Verschleppten. Die Menschen befürchten, dass ihre Angehörigen in Haft dem „Verschwindenlassen“ zum Opfer fallen könnten. Als Reaktion wurden alle Ortseingänge von den Besatzungstruppen zugesperrt. Die Stimmung ist angespannt.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version hieß es, dass neun Bewohner*innen des Ortes die Flucht aus einem Internierungslager gelungen sei. Tatsächlich konnten diese Angaben bislang nicht bestätigt werden.