Das Zentrum der Verständigungskomitees Nord- und Ostsyriens hat eine Versammlung unter dem Motto „Nein zur Besatzung des türkischen Staates und zum Schweigen der internationalen Gemeinschaft zu den Angriffen“ in Kobanê einberufen. An dem Treffen nahmen einflussreiche Persönlichkeiten aus der Euphrat-Region, aus Minbic, Tabqa und Raqqa teil. Insgesamt handelte es sich um etwa 100 Delegierte.

„Lasst Euch nicht zu Bürgerkriegswerkzeugen der Türkei machen“

Muslim Muhamed Bozan vom Komitee der einflussreichen Persönlichkeiten und Sheik Sadiq al-Asidi wiesen auf die wichtige Rolle hin, die den Meinungsführern beim Aufbau einer demokratischen Gesellschaft und beim Widerstand gegen die Angriffe des türkischen Staates zufällt. Sie appellierten an die Menschen aus Syrien, sich nicht zum Werkzeug des türkischen Staats machen zu lassen. Sie bezogen sich damit auf die bereits stattfindende Ansiedlung von syrischen Flüchtlingen aus der Türkei in dem vom Erdoğan-Regime besetzten Gebiet in Nordsyrien und die Rekrutierungsversuche der Türkei für ihre „Syrische Nationalarmee” (SNA).

Protest gegen die Haltung des Regimes

Enwer Muslim, der Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Selbstverwaltung in der Euphrat-Region, erklärte in einer Ansprache: „Die Haltung der autonomen Selbstverwaltung war von Anfang an klar. Für die Verteidigung der syrischen Einheit muss Syrien auch seine Bevölkerung verteidigen.“

„Sie fühlen sich vom demokratischen System gestört“

In der Abschlusserklärung der Versammlungsteilnehmer hieß es: „Unsere Region war sicher und deshalb sind Tausende Menschen aus Syrien in diese Region migriert. Zum ersten Mal in der Geschichte konnten wir auf diese Weise ein demokratisches, freiheitliches und gleichberechtigtes System aufbauen. Aber diese Situation hat unsere Feinde beunruhigt und deshalb begannen sie uns anzugreifen. Als Meinungsführer von Nord- und Ostsyrien rufen wir dazu auf, unsere Würde sowie die durch unsere Gefallenen erkämpften Errungenschaften zu verteidigen und die Sklaverei nicht zu akzeptieren. Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, die universellen menschlichen Werte zu bewahren und sich dem Völkerrecht entsprechend zu verhalten.

„Wir sind zur Hilfe bereit“

Wir appellieren an die Menschen aus Syrien, welche dem faschistischen türkischen Staat als Werkzeuge dienen. Sie müssen mit diesem schmutzigen Treiben aufhören und in ihre Gesellschaften zurückkehren, bevor sie sich zu Komplizen der Verbrechen des türkischen Staats und des „Islamischen Staat” (IS) machen. Wir sind zur Hilfe bereit.

Wir appellieren an alle Strukturen; schließt euch zur Verteidigung der Würde um die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) zusammen.“