In der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien sind Berichten zufolge zwei Journalistinnen festgenommen worden. Bakr al-Qassem (29) und Nabiha Taha (25) seien am 26. August auf dem Heimweg von einer Reportage im Nordwesten Syriens festgenommen worden, berichtete die NGO Reporter ohne Grenzen (RSF) am Montag: „Während Nabiha Taha freigelassen wurde, befindet sich Bakr al-Qassem, ein regelmäßiger Mitarbeiter der Agence France-Presse (AFP) und der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu, weiterhin in Haft.“
Die Festnahme erfolgte demnach in al-Bab. „Mehrere Polizisten und Autos warteten in der Nähe des Kreisverkehrs nach Aleppo auf uns“, berichtete Nabiha Taha gegenüber RSF. Ich hörte, wie sie sagten: ,Das ist er', und sie hielten uns an. Sie zogen mich von Bakr weg, setzten mich in ein Auto und ihn in ein anderes. Seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört“, sagte die freiberufliche Journalistin, die für Aleppo Today arbeitet,
Nabiha Taha wurde zu einer Polizeistation in al-Bab gebracht, wo sie verhört wurde, ohne dass ihr der Grund für die Festnahme mitgeteilt wurde. „Sie ließen mich zwei Stunden später wieder frei “, berichtete sie. Als die Journalistin nach Hause zurückkehrte, stellte sie fest, dass ihr Haus durchsucht und Dokumente, Ausrüstung und persönliche Gegenstände beschlagnahmt worden waren. Bakr al-Qassem wurde in eine Haftanstalt in Hawar Kilis an der syrisch-türkischen Grenze im Norden Aleppos gebracht. Reporter ohne Grenzen forderte seine sofortige Freilassung und teilte mit, dass er weder einen Anwalt noch Besuchsrechte habe.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) wurden die Journalist:innen vom türkischen Geheimdienst festgenommen. Al-Qassem sei geschlagen und auf dem Boden festhalten worden, als er nach dem Grund seiner Festnahme gefragt habe. Der Journalist soll aus der Region Idlib stammen und für verschiedene Agenturen aus der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien berichten.