Im Camp Waşokanî sind 186 weitere Familien eingetroffen. Die Anzahl der in der für Vertriebene aus Serêkaniyê (Ras al-Ain) eingerichteten Zeltstadt hat sich damit auf 3566 Personen erhöht.
Durch die türkische Invasion in Nordsyrien sind etwa 300.000 Menschen vertrieben worden. Bei den Angriffen der türkischen Armee und islamistischer Hilfstruppen sind nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen 487 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden, über 1000 wurden verletzt. Die Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat zwölf Kilometer westlich von Hesekê ein Auffanglager für die vor dem Besatzungsregime geflüchteten Menschen errichtet.
Die Neuankömmlinge werden von dem Kurdischen Roten Halbmond (Heyva Sor a Kurd) gesundheitlich versorgt. Die Camp-Leitung hat die Familien in Zelten untergebracht.
Das Waşokanî-Lager ist wie viele weitere Camps in der Region mit beschränkten Mitteln der Autonomieverwaltung ohne die Unterstützung internationaler Hilfsorganisationen errichtet worden. Waşonakî ist ein alter Name von Serêkaniyê. Die Stadt war auch unter den Namen Aşukani, Rēš Aynā oder Ain Warda bekannt und besitzt eine Siedlungsgeschichte, die bis ins 6. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung, also ins ausgehende Neolithikum zurückreicht. Waššukani war die Hauptstadt des Mitanni-Reichs, das in der Mitte des 2. Jahrtausend v.u.Z. von Antakya bis hinter Mossul reichte.