18 Mitglieder einer Familie sterben nach türkischem Luftangriff

Bei einem Luftangriff der türkischen Streitkräfte auf das Flüchtlingslager Rubar sind 18 Mitglieder der 25-köpfigen Familie Kino ums Leben gekommen. Die Leichen der Verstorbenen können wegen weiterer Lufteinschläge nicht geborgen werden.

Im Zuge des Angriffskrieges der türkischen Armee gegen den nordsyrischen Kanton Efrîn hat die türkische Luftwaffe am Sonntag das Flüchtlingslager Rubar bombardiert. 18 Mitglieder der 25-köpfigen, arabischen Nomadenfamilie Kino sind wegen der Luftschläge ums Leben gekommen. Die sieben Mitglieder der Familie Kino, die sich in Sicherheit retten konnten, werden derzeit im Krankenhaus Avrin in Efrîn behandelt.

„Erdoğans Flugzeuge haben uns bombardiert“

Der 27-jährige Mihemed Kino, der 18 Angehörige seiner Familie bei dem Angriff auf das Rubar-Camp verloren hat, sagt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Mezopotamya: „Wir sind arabische Nomaden und aus Şehba vor den Gräueltaten der FSA-Gruppen hierher geflohen. Wir haben Schafe, um die wir uns kümmern. Damit sich die Lagerbewohner*innen durch den Geruch der Tiere nicht gestört fühlen, haben wir unsere Zelte etwas abseits aufgestellt. Doch sie haben unseren Lebensmittelpunkt bombardiert. Sie haben meine Eltern, Kinder und Geschwister getötet. Gott soll Rechenschaft von Erdoğan für diese Taten fordern. Gott möge die Taten vergelten. Erdoğans Flugzeuge haben uns bombardiert.“

Lagerbewohner*innen flohen vor FSA

Etwa 5.000 Vertriebene leben in dem Flüchtlingslager Rubar, dass sich im Dorf Gubelê im Bezirk Şêrawa in Efrîn befindet. Bei den meisten Bewohner*innen handelt es sich um Araber*innen und Turkmen*innen, die vor den Gräueltaten der Freien Syrischen Armee (FSA) und ähnlichen Gruppierungen aus Hama, Homs, Aleppo, Damaskus, Idlib und Quneitra geflohen sind. Das Flüchtlingslager ist ständiges Ziel von Luftangriffen der türkischen Armee.

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