Dr. Ciwan Mihemed: Opfer sind meist Frauen und Kinder

Dr. Ciwan Mihemed, Oberarzt des Krankenhauses Avrin in Efrîn erklärt, dass die meisten Opfer der Bombardierungen auf den Kanton Efrîn Frauen, Kinder und ältere Personen sind.

In Bezug auf den Luftangriff auf das Flüchtlingslager Rubar sagt Dr. Mihemed: „Die Familie [die bei dem Luftangriff getroffen wurde] war eine arabische Nomadenfamilie. Der Großteil der in Stücke gerissenen Körper sind die der Kinder. Wir können nicht zuordnen, welcher Körperteil zu welchem Kind gehört.“

Seit zehn Tagen hält der Besetzungskrieg der türkischen Streitkräfte und ihr treuer Bandengruppierungen sowohl vom Boden als auch aus der Luft auf Efrîn an. Die Angriffe auf die Bezirke Cindirês, Şêrewa, Reco und Şiyê des Kantons Efrîn werden von den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) zurückgeschlagen. An vielen Orten kommt es zu heftigen Gefechten, doch Ziel türkischer Kampfflugzeuge ist weiterhin die Zivilbevölkerung in Efrîn.

Leichen sind unter den Trümmern

Dr. Ciwan Mihemed, Chefarzt im Krankenhaus von Avrin, einem der drei Krankenhäuser des Kantons Efrîn gibt im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Mezopotamya an, dass fast täglich die Leichname von Kindern das Krankenhaus erreichen. Doch viele von den Bombardements getroffene Opfer befinden sich noch unter den Trümmern.

12 Kinderleichen

Bis jetzt habe man 36 Tote in das Krankenhaus Avrin gebracht. Dazu kämen noch die Leichen der Opfer aus dem Rubar-Camp. Dr. Ciwan sagt zu den 36 Leichen: „12 davon gehören Kindern. Sieben Frauenleichen und 17 von älteren Menschen. Die Zahl der Verletzten, die hierhergebracht wurden, beläuft sich auf 60. Auch hier sind die meisten Verletzten Frauen und Kinder. Die meisten der Opfer werden in ihren Häusern getroffen. In dem Dorf Cilbirê wurde eine 8-köpfige Familie ausgelöscht. In Mabeta wurden sechs von sieben Mitgliedern einer Familie getötet.“

Die Menschen wurden in Stücke gerissen

In Bezug auf den Luftangriff auf das Flüchtlingslager Rubar sagt Dr. Ciwan: „Wegen den Kampfjets können wir die Leichen der Opfer nicht bergen. Die Familie, die getroffen wurde, ist eine arabische Nomadenfamilie. Wir haben gesehen, dass es sich bei den meisten Opfern um Kinder handelt. Etwa 20 Menschen wurden in Stücke gerissen. Uns war es nicht möglich, alle Körperteile zu bergen. Die meisten der in Stücke gerissenen Körper sind die der Kinder. Wir können nicht einordnen, welcher Körperteil zu welchem Kind gehört. Sollten wir die anderen Leichen bergen, werden wir die Öffentlichkeit informieren.“

MA | Nazım Daştan