14 weitere Zivilisten in Efrîn verschleppt

Die Besatzungstruppen in Efrîn haben 14 Zivilist:innen aus dem Dorf Îska verschleppt.

Die Übergriffe auf die Zivilbevölkerung im türkisch besetzten Efrîn gehen weiter. Die im Dienste der türkischen Besatzungsmacht stehende Söldnertruppe Faylaq al-Sham hat 14 Zivilist:innen aus dem Dorf Îska bei Efrîn verschleppt. Bei den Verschleppten handelt es sich um Männer und Frauen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren.

Die Söldnergruppe Faylaq al-Sham gehört zu den berüchtigten Einheiten des Besatzungsregimes, die im Auftrag des türkischen Geheimdiensts MIT Menschen aus der Region in Folterkeller verschleppen. Manchmal werden diese nach Lösegeldzahlungen freigelassen, aber immer wieder sterben Menschen auch an der Folter oder bleiben einfach „verschwunden“. Ein Beispiel für die Opfer von Faylaq al-Sham ist Şêxmus Qasim Mistefa. Er war Ende Februar von Dschihadisten der pro-türkischen Besatzungsmiliz entführt worden. Am 6. März 2021 wurde die Familie aufgefordert, den Leichnam des 67-Jährigen aus dem „Zentralgefängnis“ abzuholen. Die Leiche soll mit Folterspuren übersät gewesen sein.

Seit Invasion weit über 7.500 Entführungen – 3.500 Menschen sind „verschwunden“

Für den Zeitraum zwischen dem 29. Juli und dem 23. August hat die Menschenrechtsorganisation von Efrîn 101 Entführungen registriert. 17 der Entführten waren Frauen. Außerdem befanden sich drei Minderjährige unter den Verschleppten. Insgesamt wurden seit der Besetzung Efrîns im März 2018 mehr als 7.500 Menschen entführt. Das Schicksal von mehr als 3.500 von ihnen ist unbekannt. Unter den Entführungsopfern befinden sich etwa tausend Frauen, von denen 400 nach wie vor „verschwunden“ sind.