Rechtsanwältin in Efrîn vom MIT verschleppt

Die kurdische Rechtsanwältin Necah Omer Eros ist in Efrîn vom türkischen Geheimdienst und als „Zivilpolizei“ deklarierten Dschihadisten verschleppt worden. Offenbar wird ihr die Zusammenarbeit mit der Autonomieverwaltung vorgeworfen.

Nach Angaben einer Quelle aus Efrîn ist die kurdische Rechtsanwältin Necah Omer Eros vom türkischen Geheimdienst verschleppt worden. Die 52-Jährige stammt aus dem Dorf Kûîra in Raco, an der Entführung am 23. Oktober sollen auch als „Zivilpolizei“ fungierende Dschihadisten beteiligt gewesen sein.

Wie berichtet wird, hat sich die in Aleppo lebende Anwältin von der Propaganda des ENKS („Kurdischer Nationalrat“) überzeugen lassen und ist in ihr Dorf im türkisch besetzten Efrîn zurückgekehrt. Dort wurde sie verschleppt, weil sie früher in Einrichtungen der Autonomieverwaltung gearbeitet haben soll. Ihr jetziger Aufenthaltsort und Zustand sind unbekannt.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Efrîn sind in der Besatzungszone seit Anfang Oktober 14 Frauen und Mädchen verschleppt worden. Die 32 Jahre alte Nemat Bahjat Sheikho ist im hochschwangeren Zustand nach erlittener Folter im Hauptquartier des türkischen Geheimdienstes MIT verblutet. Sie wurde bei einem Kontrolltermin im Krankenhaus von der sogenannten „Zivilpolizei“ festgenommen und an den MIT überstellt.