100 x 50 € – Eine mobile Klinik für Dêrik

Die interventionistische Linke (iL) unterstützt den Spendenaufruf für eine mobile Klinik im nordsyrischen Dêrik und sucht hundert Gruppen oder Einzelpersonen, die jeweils fünfzig Euro beitragen können.

Angesichts der Corona-Krise besteht eine besondere Dringlichkeit: Die Partnerstadt von Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik in Rojava/Nordsyrien – braucht eine mobile Klinik. Die „Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik“ ruft zu diesem Zweck zu Spenden auf.

Die interventionistische Linke (iL) Berlin unterstützt diesen Aufruf und möchte mithelfen, das Geld für die medizinisch-technische Ausstattung des Fahrzeugs zu sammeln. Für das benötigte Fahrzeug wurden bereits 25.000 Euro gespendet – nun wird für die medizinisch-technische Ausstattung weiter gesammelt.

In dem Aufruf der iL heißt es:

Wir wollen 100 x 50 € dazu beitragen – Also einhundert Menschen, Initiativen, Gruppen, Wohngemeinschaften, Projekte, Kollektive, Organisationen finden, die bereit sind, jeweils fünfzig Euro zur Ausstattung der mobilen Klink beizutragen.

Die Mobile Klinik soll in Zusammenarbeit mit der „Stiftung der freien Frau in Syrien“ (WJAS) und des Kurdischen Roten Halbmonds (Heyva Sor a Kurd) aufgebaut werden und ist ein Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems im Distrikt Dêrik. Durch den seit Jahren währenden Bürgerkrieg in Syrien, die mangelnde Unterstützung durch die syrische Zentralregierung, das Embargo des Irak für Hilfsgüter und die fortwährenden Angriffe der Türkei ist das Gesundheitssystem im Nordosten Syriens in einem miserablen Zustand. Die EU und die deutsche Politik unterstützen weiterhin die Türkei mit Waffen und weigern sich, ihrer Verantwortung gegenüber der Selbstverwaltung in Rojava nachzukommen u.a. bei der Rücknahme gefangener deutscher IS-Kämpfer*innen. Jegliche Hilfe oder Anerkennung wird verweigert. Stattdessen wird der Flüchtlingsdeal mit der Türkei verlängert, Geflüchtete militärisch abgewehrt mit all den Folgen von furchtbarem menschlichem Leid.

Ein Ausbruch des Coronavirus könnte verheerende Auswirkungen insbesondere in den Flüchtlingscamps haben. Die selbstverwaltete Region beherbergt in Nord- und Ostsyrien mehrere hunderttausend Binnenflüchtlinge. Während die Türkei weiterhin große Gebiete Rojavas besetzt hält, sabotiert sie den Alltag der Bevölkerung und die gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen der Selbstverwaltung gegen Corona – sie hat das Wasserwerk Allouk unter ihre Kontrolle gebracht und dreht einer ganzen Region schlicht das Wasser ab. In einer Situation, in der Wasser für die Hygiene unerlässlich ist, um die Infektionsgefahr zu mindern, nutzt das Erdogan-Regime diese Ressource als Waffe im Krieg.

Währenddessen versucht die Bevölkerung in Rojava weiter, eine selbstverwaltete demokratische Gesellschaft zu entwickeln, die auf Gleichberechtigung der Frauen, Anerkennung aller dort lebenden Minderheiten und Ökologie basiert. Appelle an internationale Organisationen zur Unterstützung angesichts der Corona-Gefahr blieben unbeantwortet. Dabei waren es die kurdischen Milizen und die dortige Bevölkerung, die den sogenannten Islamischen Staat unter hohen Opfern besiegt und damit uns alle vor dessen Terror geschützt haben. Dafür gebühren ihnen unser Respekt und unsere Unterstützung. Aktuell bleiben die Bevölkerung und die Selbstverwaltung weiter auf sich alleine gestellt und auf die internationale Unterstützung und Solidarität von allen emanzipatorischen und humanitären Bewegungen angewiesen.

Zeigt Solidarität und helft mit, das Gesundheitssystem in Nordostsyrien zu stärken. Spendet 100 x 50 € für die mobile Klinik in Derik – Leave no one behind!

Spendenkonto:

Städtepartnerschaft Friedrichshain-Kreuzberg – Dêrik e.V.

IBAN: DE54 4306 0967 1225 6804 00

BIC: GENODEM1GLS

GLS Bank

Verwendungszweck: „100 x 50 – Mobile Klinik“

Die Spenden sind steuerlich absetzbar.