Journalist Kemal Özer bleibt im Gefängnis

Der Haftbefehl gegen den Journalisten und Umweltaktivisten Kemal Özer wurde nicht aufgehoben. Der Korrespondent der linken Zeitung Evrensel muss im Gefängnis bleiben.

Seit September 2017 sitzt der kurdische Journalist Kemal Özer in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Korrespondenten der linken Tageszeitung Evrensel „Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ vor. Aufgrund der gleichen Vorwürfe saß Özer schon einmal im Gefängnis. Das Verfahren endete damals mit einem Freispruch.

Vor dem Strafgericht in der nordkurdischen Stadt Dersim fand am Freitag der vierte Verhandlungstag im Prozess gegen den Journalisten statt. Neben seinen Angehörigen wurde die Verhandlung auch von Mitgliedern der Dersim-Sektion der EMEP (Partei der Arbeit) beobachtet. Der Rechtsbeistand Kemal Özers äußerte sich heute erneut dazu, dass die Vorwürfe gegen Özer unbegründet seien und forderte seine Freilassung. Das Gericht lehnte die Aussetzung des Haftbefehls ab. Der Prozess wurde auf den 21. Januar vertagt.

Morddrohungen gegen Kemal Özer

Neben seiner journalistischen Tätigkeit engagierte sich Kemal Özer bis zu seiner Verhaftung aktiv im Umweltschutz und setzte sich insbesondere gegen die illegale Jagd in Dersim ein. Immer wieder berichtete er über die Wilderei von Steinböcken, Wildkatzen, dem eurasischen Luchs und anderen Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind. Daraufhin wurde er mehrfach mit dem Tode bedroht.