Journalist Kemal Özer bleibt in Haft
Auch am zweiten Prozesstag ist der Haftbefehl gegen den Journalisten Kemal Özer nicht aufgehoben worden. Der Evrensel-Korrespondent sitzt seit elf Monaten in Untersuchungshaft.
Auch am zweiten Prozesstag ist der Haftbefehl gegen den Journalisten Kemal Özer nicht aufgehoben worden. Der Evrensel-Korrespondent sitzt seit elf Monaten in Untersuchungshaft.
Vor dem ersten Strafgericht in Dersim fand am Freitag die zweite Hauptverhandlung gegen den seit September 2017 inhaftierten Journalisten Kemal Özer statt. Özer, einem Korrespondenten der linken türkischen Tageszeitung Evrensel, wird Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vorgeworfen.
Die Verhandlung wurde von Angehörigen des Journalisten und Mitgliedern der Dersim-Sektion der EMEP (Partei der Arbeit) beobachtet. Die Anwälte Özers halten die Vorwürfe gegen ihren Mandanten für unbegründet und forderten die Freilassung des Journalisten. Die Aussetzung des Haftbefehls wurde vom Gericht abgelehnt. Der Prozess wurde auf den 24. Oktober vertagt.
Morddrohungen gegen Kemal Özer
Neben seiner journalistischen Tätigkeit engagiert sich Kemal Özer aktiv im Umweltschutz und setzt sich gegen die illegale Jagd von bedrohten Tierarten in Dersim ein. Immer wieder hatte der Journalist über die Wilderei von Steinböcken, Wildkatzen und dem eurasischen Luchs berichtet. Daraufhin war er mehrfach mit dem Tode bedroht worden.
Zuletzt konnte Özer im Januar 2017 im Munzur-Gebirge einen Luchs fotografieren.