Gebäude von linker Tageszeitung ND attackiert

Mutmaßliche Rechtsextremisten versuchten, das Gebäude der linksliberalen Tageszeitung „Neues Deutschland“ in Berlin zu stürmen. Dabei wurden Flaschen geworfen und ein Mitarbeiter angegriffen.

Am Dienstagnachmittag kam es zu einem Angriff mutmaßlicher Rechtsextremisten auf das Gebäude und Personal der linksliberalen Tageszeitung „Neues Deutschland“ am Franz-Mehring-Platz in Berlin. Dabei hatten die bisher unbekannten Angreifer am Eingang nach der Redaktion der Zeitung gefragt, anschließend Glasscheiben zerstört, mit Flaschen geworfen und einen Mitarbeiter angegriffen.

Das Landeskriminalamt übernahm die Ermittlungen, da es sich um eine mutmaßlich rechtsextremistisch motivierte Attacke handelte. Während des Angriffs sei mehrfach der unter Neofaschisten und Coronaleugnern verbreitete NS-Slogan „Lügenpresse“ gefallen. Die Männer hatten zuvor eine Filmemacherin, die im Haus ihr Büro hat, bedroht. Sie berichtet im „nd“: „Sie sind mir aber gefolgt, haben sich neben mich gesetzt und haben mich gefragt, ob ich wüsste, was das hier für ein Gebäude sei.“

Als sie antwortete, dass sie das „nd“ und die Historie kenne, begannen die Männer den Klimawandel und Corona zu leugnen und zunehmend aggressiver zu werden, so die Frau. „Sie sprachen von Lügenpresse und, das ‚nd‘ würde die Gesellschaft spalten. Ich wollte einem Mann zur Hilfe eilen, der von den Männern attackiert wurde, und dann ging alles ganz schnell“, erklärt ein Mitarbeiter des Hauses. Die Angegriffenen versuchten, sich in das Gebäude zu retten. Die Angreifer konnten vor dem Eintreffen der Polizei fliehen.

Der kurdische Dachverband KON-MED erklärte auf Twitter seine Solidarität mit dem „nd“: „Wir solidarisieren uns mit unseren FreundInnen vom ND und allen weiteren Betroffenen von dem rechtsradikalen Angriff auf das ND Gebäude heute Nachmittag. Unsere stärkste Waffe gegen die Faschisten ist die Solidarität. Antifaschistischer Selbstschutz bleibt notwendig und legitim.“