Celle: Lichter-Demonstration gegen patriarchale Gewalt
Auch in diesem Jahr rufen in Celle mehrere Initiativen anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen zu einer Lichter-Demonstration auf.
Auch in diesem Jahr rufen in Celle mehrere Initiativen anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen zu einer Lichter-Demonstration auf.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am Montag, 25. November, rufen auch in diesem Jahr mehrere Initiativen und Organisationen, unter ihnen die feministische Organisierung „Gemeinsam kämpfen", das Autonome Frauenhaus Celle e.V., die Omas gegen Rechts Celle, der Verein Frauenräume e.V., das MehrGenerationenHaus Celle, der Senioren- und Pflegestützpunkt Celle, das ZukunftsPFLEGEnetz Celle und Landkreis, die Celler Gruppe LiST (Land in Sicht Transition), der Dachverband des Êzîdischen Frauenrates e.V. (SMJE), Women Defend Rojava, der Frauen-Diverspersonen-Kinder-Treff der Solidarischen Initiative Neuenhäusen, der DGB/KV Celle, die GEW/KV Celle, das Bunte Haus sowie der Arbeitskreis Internationalismus, zu einer Lichter-Demonstration in Celle auf.
„Die Scham muss die Seite wechseln“
Die Lichter-Demonstration im Sinne des Zitats „Die Scham muss die Seite wechseln“ von Giséle Pelicot startet am Montag, dem 25. November, um 17:30 Uhr auf dem Gertrud-Schröter-Platz (ehemals Thaerplatz, vor der Congress Union) und führt in die Celler Innenstadt. Menschen aller Geschlechter sind herzlich willkommen. Teilnehmende sind, wie in den letzten Jahren, herzlich dazu eingeladen, Lichter und Laternen mitzubringen.
„Wir werden gemeinsam gedenken, protestieren, zusammen singen, uns miteinander organisieren und ein deutliches Zeichen gegen die ansteigende patriarchale Gewalt setzen“, so Mira Fuchs von der feministischen Organisierung „Gemeinsam kämpfen – für Selbstbestimmung und demokratische Autonomie“.
Jede dritte Frau weltweit erlebt in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Gewalt gegen Frauen nimmt auch in Deutschland alarmierend zu. Das zeigt u.a. das im November 2024 erstmals erschienene Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ sehr deutlich. Dieses Lagebild stellt Zahlen aus unterschiedlichen Datenquellen zusammen, um zu zeigen, dass Frauen und Mädchen in vielerlei Hinsicht Opfer von Straftaten und Gewalt werden – eben, weil sie Frauen und Mädchen sind.
Gegen Femizide und patriarchale Gewalt
In allen Bereichen sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr erheblich gestiegen. Besonders erschreckend: Es gab im Jahr 2023 beinahe jeden Tag einen Femizid in Deutschland.
Hass und Gewalt gegen Frauen und weitere unterdrückte Geschlechter sind zunehmende gesellschaftliche Probleme, die es entschlossen zu bekämpfen gilt. Es gibt vielerorts selbstorganisierten Widerstand, immer größer werdende Netzwerke gegen Feminizide und patriarchale Gewalt. Als Zusammenschluss verschiedener feministischer Gruppen und Einzelpersonen haben die Netzwerke es sich zur Aufgabe gemacht, auf jeden Feminizid in ihrer Umgebung öffentlich mit Aktionen oder Demonstrationen zu reagieren. Ihr politisches Ziel ist es, patriarchale Gewalt sichtbar zu machen und zu verdeutlichen, dass Morde an Frauen und weiteren unterdrückten Geschlechtern kein Zufall sind, sondern im Patriarchat System haben.
Wir wollen uns lebend!
Was Aktivist:innen weltweit seit langem anprangern, bestätigt nun auch das neu erschienene Lagebild: „Die zunehmende Emanzipation von Frauen kann für Männer aufgrund der nach wie vor in unserer Gesellschaft verankerten patriarchalen Strukturen als Bedrohung ihrer männlichen Position bei traditionellen Rollenbildern aufgefasst werden. Die Ablehnung dessen kann letztlich auch in Gewalt münden.“
„Dieser Gewalt stellen wir uns – gemeinsam mit unzähligen Menschen weltweit – auch in Celle entschlossen entgegen, denn: Wir wollen uns lebend!“, betonen die Organisator:innen der Demonstration.
Titelfoto: Gedenken wegen Feminizid in Lachendorf © Andrea Knoop