Über 80 Tote und Verletzte
Die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) hat den Selbstmordanschlag auf eine griechisch-orthodoxe Kirche in Damaskus scharf verurteilt. In einer am Sonntagabend veröffentlichten Erklärung äußerte die DAANES ihre Anteilnahme und forderte eine entschlossene internationale Reaktion gegen den Terrorismus und seine Unterstützer.
„Wir verurteilen den feigen Terroranschlag auf die Mar-Elias-Kirche in Damaskus auf das Schärfste“, heißt es in dem Schreiben. Der Angriff mit zahlreichen Opfern habe erneut gezeigt, wie religiöse Stätten und friedliche Versammlungen zunehmend zum Ziel extremistischer Gewalt würden, so die Selbstverwaltung.
Ein mutmaßlicher Attentäter der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) war gestern während der Sonntagsmesse in die Kirche im christlichen Viertel Al-Duwaila eingedrungen und hatte zunächst um sich geschossen, bevor er seine Sprengstoffweste zündete. Laut dem Innenministerium der syrischen Übergangsregierung wurden dabei 22 Menschen getötet und 63 weitere verletzt, darunter Frauen und Kinder. Zuvor war man von weniger Opfern ausgegangen.
Angriff auf Vielfalt Syriens
„Dieser Anschlag stellt einen direkten Angriff auf die religiöse und kulturelle Vielfalt Syriens dar“, erklärte die nordostsyrische Autonomieverwaltung. „Die Täter wollen Angst verbreiten, die gesellschaftliche Stabilität untergraben und das reiche Mosaik des Zusammenlebens in diesem Land zerstören“, hieß es weiter.
Die Selbstverwaltung drängt auf „dringende und ernsthafte Maßnahmen“, um die Verantwortlichen zu identifizieren und der Justiz zu überstellen. Sie betonte zugleich ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus und rief sowohl die syrische Zentralregierung als auch internationale Akteure dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.
Ziel müsse es sein, die Unterstützungsstrukturen des Terrorismus konsequent offenzulegen und langfristig eine inklusive und gerechte Ordnung für ganz Syrien zu schaffen, so die Erklärung abschließend. Den Familien der Opfer sprach die Autonomieverwaltung ihr Beileid aus und bekundete Solidarität mit der Bevölkerung von Damaskus.