Zwei Millionen Menschen von Ausgangssperren betroffen

Nach Angaben der Menschenrechtsstiftung Türkei sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren in elf Provinzen mindestens 369 Ausgangssperren erlassen worden. Knapp zwei Millionen waren davon betroffen.

Das Dokumentationszentrum der Menschenrechtsstiftung Türkei (Türkiye İnsan Hakları Vakfı, TIHV) hat eine Datensammlung zu den in den letzten Jahren in der Türkei ausgerufenen Ausgangssperren veröffentlicht. Dokumentiert wurden im Zeitraum 16. August 2015 bis 1. Juli 2019 369 Fälle in elf kurdischen Provinzen. „Spitzenreiter“ ist Amed (Diyarbakir):

Diyarbakır (214)

Mardin (54)

Hakkâri (23)

Şırnak (13)

Bitlis (26)

Muş (7)

Bingöl (7)

Dersim (6)

Batman (6)

Elazığ (2)

Siirt (11)

Von den Ausgangssperren waren nach Angaben der Menschenrechtsstiftung mindestens 1.809.000 Menschen betroffen. Die Stiftung sieht darin die Verletzung des Rechtes auf Freiheit, Sicherheit, Privatsphäre, Versammlungsfreiheit, Organisierungsfreiheit, Religionsfreiheit, Informationsfreiheit, Schutz von Eigentum, Bildung, Folterverbot, Leben und körperliche Unversehrtheit verletzt.