Zeynep Celaliyan: Gemeinsam gegen die Todesstrafe
Die kurdische politische Gefangene Zeynep Celaliyan ruft in einem Brief aus dem Gefängnis in Xoy zum gemeinsamen Vorgehen gegen die Todesstrafe im Iran auf.
Die kurdische politische Gefangene Zeynep Celaliyan ruft in einem Brief aus dem Gefängnis in Xoy zum gemeinsamen Vorgehen gegen die Todesstrafe im Iran auf.
Zeynep Celaliyan, eine 36-jährige politische Gefangene aus Mako, hat in einem Brief aus einem iranischen Gefängnis in der ostkurdischen Stadt Xoy zum gemeinsamen Vorgehen gegen die Todesstrafe aufgerufen. Die kurdische Aktivistin ist 2008 in Kirmaşan verhaftet worden und war zunächst selbst wegen „Feindschaft gegen Allah“ und Mitgliedschaft in einer kurdischen Partei zum Tode verurteilt worden. Ihre Strafe wurde später in lebenslängliche Haft umgewandelt worden.
In ihrem Brief schreibt sie:
„Ramin, Zanyar, Lokman, Kemal und alle anderen zum Tode verurteilten Gefangenen, diesen Brief schreibe ich für euch. Ich weiß, euer Schmerz und eure Trauer sind groß. Auch ihr habt die Kolber [im Grenzhandel tätige Lastenträger] gesehen. Sie geben ihr Leben für ein Stück Brot. In allen Gesellschaften werden arbeitende Menschen entlohnt, aber die kurdischen Kolber werden vom iranischen Staat erschossen. Und was ist mit den Müttern, die gleichzeitig arbeiten und sich um ihre Kinder kümmern müssen? Ein Teil der Gesellschaft ist gegen Frauen und darum bedeutet das Frausein nur Schmerz.
Und was ist mit den jungen Frauen, die sich selbst verbrennen und sich damit gegen die Diskriminierung wehren? Was ist mit den Kindern, die arbeiten müssen, um ihr Brot zu verdienen? Welcher Schmerz ist aus euren Stimmen herauszuhören? Ich weiß nicht, was der Grund für eure Strafe ist. Liegt es daran, dass ihr Kurden seid oder liegt es einfach an eurem Menschsein?
Werte Bevölkerung des Iran, werte Menschenrechtsorganisationen, als eine Frau, die vor Jahren zum Tode verurteilt worden und seitdem in den Kerkern dieser Tyrannen ist, sage ich euch: Lasst uns alle gemeinsam gegen die Todesstrafe vorgehen. Lasst uns den Eltern der politischen Gefangenen eine Freude bereiten. Denn unser Schweigen bedeutet, dass wir der Todesstrafe gegen Ramin, Lokman, Zanyar, Hidayet, Kemal und alle weiteren zum Tode verurteilten Gefangenen zustimmen.“