Viele Schutzsuchende in der Ägäis gestorben

In der Ägäis ist ein Boot mit etwa 50 Menschen an Bord gesunken. Zwölf der Schutzsuchenden konnten gerettet werden. Bei den meisten der Geflüchteten handelte es sich um irakische Staatsangehörige.

Am Mittwoch kam es zu einer schweren Havarie vor der griechischen Kykladeninsel Folegandos. Dabei sank ein mit zwischen 32 und 50 Schutzsuchenden besetztes Boot. Zwölf der Insass:innen, unter ihnen mehrere Kinder, konnten gerettet werden. Für die übrigen Vermissten besteht wenig Hoffnung. Drei Leichen wurden bereits geborgen. Nach Angaben der Küstenwache handelte es sich bei den meisten der geretteten Schutzsuchenden um irakische Staatsangehörige (7), dazu kamen drei syrische Staatsangehörige und zwei Ägypter:innen. Insbesondere aus Südkurdistan fliehen viele Menschen vor der katastrophalen ökonomischen Lage und der Verfolgung durch die PDK-Regierung. Das Boot soll von der Türkei in Richtung Italien unterwegs gewesen sein. Nach einem Motorschaden sei es gesunken.

Zehntausende von Schutzsuchenden versuchen jedes Jahr, die Europäische Union zu erreichen, indem sie mit kleinen Booten von der Türkei nach Griechenland übersetzen. Folegrandros liegt jedoch nicht an der typischen Route. Sie gehört zur Inselgruppe der Kykladen in der Zentralägäis und liegen etwa 290 Kilometer südwestlich von Lesbos, viel weiter von der türkischen Küste entfernt als die östlichen Inseln der Ägäis, wo Boote mit Schutzsuchenden normalerweise anlanden.

Nach Angaben der UN-Migrationsbehörde IOM sind seit 2014 1.784 Tote auf der östlichen Mittelmeerroute registriert worden.